AMD Aktie: KI-Fantasie aus China
Advanced Micro Devices rückt mit seinen KI-Chips stärker in den Fokus chinesischer Großkunden. Berichte über eine mögliche Großbestellung von Alibaba treffen auf anhaltende Unterstützung von Analystenseite und eine robuste Branchenstimmung rund um KI-Hardware. Für Anleger stellt sich damit vor allem eine Frage: Wie tragfähig ist die Story hinter AMDs „China-Strategie“?
Alibaba-Gerüchte als Kurstreiber
Im Zentrum der aktuellen Entwicklung steht ein Medienbericht, wonach Alibaba in fortgeschrittenen Gesprächen über den Kauf von 40.000 bis 50.000 Einheiten von AMDs MI308-Beschleunigern stehen soll. Es handelt sich dabei um spezialisierte KI-Chips, die so konzipiert sind, dass sie die strengen Exportauflagen des US-Handelsministeriums für Lieferungen nach China einhalten.
Diese sogenannten „China-konformen“ Modelle adressieren eine Lücke, die AMD in den vergangenen zwei Jahren im Vergleich zu Nvidia spürte: Während Nvidia mit seinen H20-Chips früh ein angepasstes Angebot für chinesische Kunden etablierte, wirkte der begrenzte Zugang zu diesem Markt für AMD eher als Bremsklotz.
Kommt die kolportierte Bestellung zustande, ginge es Schätzungen zufolge um ein Volumen im oberen dreistelligen Millionenbereich. Wichtiger als der Einzelauftrag wäre jedoch das Signal: Der MI308 würde als ernstzunehmende Option für Hyperscaler wie Alibaba wahrgenommen, nicht nur als regulatorisch notwendiger Ersatz.
Kernaussagen zu den Alibaba-Gerüchten:
- Zielkunde: Alibaba als einer der wichtigsten Cloud- und KI-Player Chinas
- Produkt: MI308-KI-Beschleuniger, angepasst an US-Exportregeln
- Potenzieller Umfang: 40.000–50.000 Chips, Volumen wohl im Hundertmillionen-Dollar-Bereich
- Strategische Wirkung: Validierung von AMDs China-Ansatz und Einstieg in einen bisher von Nvidia dominierten Nischenmarkt
Technisches Bild und Optionsmarkt
Die Aktie zeigte sich in der verkürzten Weihnachtshandelswoche stabil und konnte ihre jüngste Aufwärtsbewegung weitgehend behaupten. Gestern schloss der Titel bei 181,98 Euro, was einem Zuwachs von gut 6 % innerhalb der letzten sieben Tage entspricht. Trotz der Rally der vergangenen Monate notiert die Aktie noch spürbar unter ihrem 52‑Wochen-Hoch, was Raum für weitere Fantasie lässt.
Auffällig ist die Aktivität im Optionsmarkt: Händler positionieren sich verstärkt mit Call-Optionen auf kurzfristige Ausbrüche, insbesondere an Marken umgerechnet nahe 220 und 230 US-Dollar. Solche Positionierungen können bei einem klaren Sprung über charttechnische Widerstände zusätzliche Kursdynamik auslösen, da Market Maker ihre Absicherungen anpassen müssen und so Nachfrage nach Aktien entsteht.
Charttechnisch konsolidiert AMD aktuell knapp unter einem wichtigen Widerstandsbereich. Der RSI von 42,4 signalisiert dabei weder Überkauft- noch Überverkauft-Zustände, was zur Idee einer „Atempause im Aufwärtstrend“ passt, eher als zu einem ausgereizten Höhenflug.
Analysten-Support und Branchenrückenwind
Neben den China-Spekulationen stützt vor allem ein markanter Analystenaufruf die mittelfristige Story. Raymond James hatte AMD bereits am 20. November auf „Outperform“ hochgestuft und ein Kursziel von 337 US-Dollar ausgerufen – damals und bis heute eines der höchsten Ziele am Markt. Ausgehend von den aktuellen Kursregionen impliziert das ein theoretisches Aufwärtspotenzial von deutlich über 50 %.
Entscheidend ist dabei weniger die exakte Zielmarke als die dahinterstehende Argumentation: Die Analysten sehen AMDs KI-Roadmap – insbesondere rund um die MI300- und MI308-Plattform – als Treiber für langfristig starkes Umsatzwachstum, und zwar über den US-Markt hinaus. Die mögliche Öffnung des China-Geschäfts über regulierungskonforme Chips würde diese These zusätzlich untermauern.
Rückenwind kommt zudem aus dem Sektor selbst. Nvidia hat jüngst einen wichtigen technischen Widerstand durchbrochen, was zu frischen Zuflüssen in Halbleiterwerte geführt hat. In solchen Phasen greifen Investoren häufig auch zu „Aufholkandidaten“, die im direkten Vergleich günstiger bewertet erscheinen oder einen gewissen Nachholbedarf haben – AMD profitiert von dieser Sektorrotation.
Blick nach vorn: CES 2026 und Q1-Story
Die nächsten Wochen sind für die KI-Erzählung rund um AMD klar terminiert. Im Januar tritt CEO Lisa Su auf der CES 2026 mit einer Keynote auf. Erwartet werden neue Details zur MI300-/MI308-Roadmap und möglicherweise auch eine offizielle Einordnung der China-Situation – inklusive eines Updates zu Exportstrategie und Kundenpipeline.
Operativ rückt zudem das erste Quartal 2026 in den Fokus. Der Markt setzt darauf, dass AMD im Geschäft mit KI-Beschleunigern mittelfristig zweistellige Marktanteile erreichen kann. Entsprechend kritisch werden die kommenden Aussagen zum Auftragseingang, zu Lieferkapazitäten und zur Umsetzung der KI-Pläne sein.
Sollten sich die Alibaba-Gerüchte bestätigen und gleichzeitig auf der CES konkrete Roadmap-Schritte folgen, könnte das die Basis für den nächsten mittelfristigen Schub legen – sowohl in der Wahrnehmung von AMDs China-Strategie als auch im Rennen um Marktanteile im globalen KI-Chipmarkt.
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