AMD steht zwischen starkem Wachstum und wachsender Vorsicht. Mehrere Großbanken senken ihre Kursziele, während neue Benchmark-Leaks die technische Stärke der Chips unterstreichen. Gleichzeitig kaufen Institutionelle zu, während Insider kräftig Kasse machen. Wie passt dieses Bild zusammen?

Analysten bremsen die Erwartungen

Mehrere große Häuser haben ihre Annahmen für AMD nach unten angepasst, obwohl sie grundsätzlich positiv bleiben. Bank of America senkte das Kursziel von 300 auf 260 US‑Dollar, hält aber am „Buy“-Votum fest. Begründung: das aktuell schwierigere Marktumfeld und eine vorsichtigere Sicht auf die nahe Zukunft.

Auch Cantor Fitzgerald wurde zurückhaltender und reduzierte sein Ziel von 350 auf 300 US‑Dollar. Die Anpassungen folgen auf eine spürbare Kursschwäche in den vergangenen Wochen. Piper Sandler bleibt mit einem Kursziel von 280 US‑Dollar dagegen klar über dem aktuellen Niveau und signalisiert damit weiter Vertrauen in den mittelfristigen Wachstumspfad.

Im deutschen Handel zeigt sich der Druck der vergangenen Wochen ebenfalls: Gestern schloss die Aktie bei 178,00 Euro und liegt damit rund 14 % unter dem Niveau vor 30 Tagen, trotz eines kräftigen Anstiegs seit Jahresbeginn.

Technische Leaks spielen AMD in die Karten

Während die Bewertung diskutiert wird, kommen von technischer Seite positive Impulse. Neue Geekbench-Leaks zum kommenden Intel-Chip „Panther Lake“ (Core Ultra 7 365) zeigen einen Multi-Core-Score von 9.714 Punkten.

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Interessant: Ein bereits verfügbarer AMD Ryzen 7 260 (Zen 4) soll diese CPU in Multi-Core-Anwendungen um rund 23 % übertreffen. Das deutet darauf hin, dass AMD aktuell in wichtigen Leistungssegmenten gut aufgestellt ist, obwohl Intel schon an der nächsten Generation arbeitet, die ab 2026 in den Markt kommen soll. Für Anleger ist das ein Hinweis, dass der Wettbewerbsvorteil bei bestimmten Prozessoren kurzfristig eher bei AMD liegt.

Institutionelle kaufen, Insider verkaufen

Beim Blick auf die Eigentümerstruktur ergeben sich gegensätzliche Signale. Auf der einen Seite bauen institutionelle Investoren ihre Positionen deutlich aus:

  • Venture Visionary Partners LLC erhöhte ihren Bestand im dritten Quartal um 53 % auf 42.184 Aktien.
  • Red Spruce Capital LLC steigerte seine Beteiligung sogar um knapp 125 %.

Auf der anderen Seite zeigt der Insider-Board deutliche Verkaufsaktivitäten. In den vergangenen drei Monaten wurden 183.476 Aktien im Wert von rund 40,25 Mio. US‑Dollar veräußert. Besonders ins Auge fällt ein Verkauf von CEO Lisa Su: Sie trennte sich von 125.000 Aktien im Gegenwert von etwa 26,89 Mio. US‑Dollar. Solche Transaktionen müssen nicht zwangsläufig eine negative Unternehmenssicht widerspiegeln, sind aber ein relevanter Baustein im Gesamtbild.

Rolle in neuer US-Tech-Initiative

Strategisch gewinnt AMD zusätzlich an politischer Sichtbarkeit. Das Unternehmen wurde als Teilnehmer der neuen US-Regierungsinitiative „US Tech Force“ benannt, die am 16. Dezember 2025 vom Weißen Haus gestartet wurde.

Ziel des Programms ist es, rund 1.000 Ingenieure und Data Scientists in US-Bundesbehörden zu bringen. AMD steht dabei in einer Reihe mit Schwergewichten wie Nvidia und Microsoft. Das stärkt die Wahrnehmung als zentraler Technologiepartner der US-Regierung und kann langfristig Beziehungen und Projekte im öffentlichen Sektor fördern.

Bewertung bleibt ambitioniert

Mit einer Marktkapitalisierung von rund 338 Mrd. US‑Dollar spielt AMD in der obersten Tech-Liga. Die Kehrseite: Die Aktie ist hoch bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei etwa 108,8 und damit deutlich über dem Branchenmittel von 37,3. Trotz des Rücksetzers notiert der Titel immer noch kräftig über dem Vorjahr, während er zugleich rund 22 % unter seinem 52‑Wochen-Hoch liegt.

Unterm Strich zeigt sich ein gemischtes Bild: Fundamental bleibt die Wachstumsgeschichte intakt, technisch ist AMD im CPU-Bereich weiter konkurrenzfähig, gleichzeitig mahnen die hohen Bewertungskennzahlen und die Kurszielsenkungen zu mehr Vorsicht. Für die nächsten Monate dürften vor allem neue Produktankündigungen, konkrete KI‑Umsatzzahlen und weitere Analystenkommentare darüber entscheiden, ob die Aktie ihren jüngsten Rückgang wieder aufholen kann oder ob die Neubewertung anhält.

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