AMD liefert mit „Redstone“ einen wichtigen Technologiesprung bei seiner Upscaling-Software – doch der Start verläuft holprig. Neue KI-Funktionen sollen Nvidia im Gaming-Bereich näherkommen, gleichzeitig sorgen Hardware-Einschränkungen und Kinderkrankheiten für Kritik. Für Anleger stellt sich damit vor allem eine Frage: Wie sehr trübt der verpatzte Ersteindruck das insgesamt starke Wachstumsszenario?

Redstone-Start mit angezogener Handbremse

Im Mittelpunkt steht der offizielle Launch der FSR-„Redstone“-Suite (Adrenalin Edition 25.12.1), der das FidelityFX-Super-Resolution-Ökosystem grundlegend überarbeitet. Erstmals integriert AMD maschinelles Lernen in sein Upscaling sowie ML-Frame-Generation, um direkter gegen Nvidias KI-basierte DLSS-Lösungen anzutreten.

Inhaltlich ist das ein wichtiger Technologieschritt, doch die Umsetzung sorgt für Reibung:

  • Hardware-Exklusivität: Die vollen Redstone-Funktionen – insbesondere ML-Frame-Generation und „Ray Regeneration“ – bleiben allein der neuen RDNA-4-Generation (Radeon-RX-9000-Serie) vorbehalten. Besitzer von RDNA-3-Grafikkarten müssen sich mit „analytischen“ Fallback-Modi begnügen. Das zersplittert die eigene Nutzerbasis und stößt in der Tech-Community sichtbar auf Kritik.
  • Probleme zum Start: Frühe Tests sprechen von einem unausgereiften Release. TechSpot beschreibt den Launch als „playing rough“ mit Stabilitätsproblemen und einem nur teilweise funktionierenden Funktionsumfang. PC Gamer hebt zwar die verbesserte Bildqualität hervor, moniert aber deutliche Frame-Pacing-Issues. TechPowerUp wiederum lobt die Qualität der neuen ML-Frame-Generation und sieht AMD hier endlich auf Augenhöhe mit der Konkurrenz, weist jedoch ebenfalls auf „kaputte“ Treiber in der Startversion hin.

In Summe ergibt sich ein widersprüchliches Bild: technologischer Fortschritt auf dem Papier, aber Startschwierigkeiten in der Praxis. An der Börse reicht das nicht für neuen Rückenwind – der Kurs pendelt heute eng seitwärts und liegt mit rund 190 Euro weiterhin knapp unter dem 50-Tage-Durchschnitt.

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Starke Ausgangslage im Kerngeschäft

Abseits des Software-Hakens ist das fundamentale Umfeld stabil bis positiv. Im dritten Quartal 2025 steigerte AMD den Umsatz um 36 % im Jahresvergleich, vor allem dank eines starken Datacenter-Geschäfts. Genau dieser Bereich steht im Fokus vieler optimistischer Analysten, die AMD als Profiteur des AI-Booms sehen.

Die aktuelle Bewertung spiegelt dabei unterschiedliche Einschätzungen wider:

  • Durchschnittlich optimistische Sicht: Daten von eToro und TipRanks zeigen ein mittleres Kursziel von rund 284,61 US-Dollar, was ausgehend vom aktuellen Niveau einen deutlichen Aufschlag signalisiert.
  • Vorsichtigerer Konsens: StockAnalysis kommt auf ein Konsensziel von etwa 240,03 US-Dollar – der erwartete Aufwärtsspielraum fällt hier deutlich geringer aus.
  • Große Spanne: Die Kursziele reichen insgesamt von 178 bis 380 US-Dollar. Das zeigt, wie gespalten der Markt ist: Die eine Seite setzt klar auf weiteres Wachstum im AI-Datacenter, die andere zweifelt an der Schlagkraft im Gaming-Segment – und genau dort liefert Redstone bislang kein klares Erfolgssignal.

Technisches Bild und Ausblick

Charttechnisch konsolidiert die Aktie: Mit rund 190 Euro liegt der Kurs etwa 5 % unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 200,05 Euro, gleichzeitig aber deutlich über der 200-Tage-Linie von 138,09 Euro. Nach der starken Rallye seit Jahresanfang (plus gut 60 %) wirkt die aktuelle Phase wie eine Atempause – das 52-Wochen-Hoch ist mit einem Abstand von gut 16 % noch ein Stück entfernt.

Entscheidend wird nun, ob AMD die softwareseitigen Probleme von Redstone zügig in den Griff bekommt und das Paket für einen breiten Nutzerkreis stabil nachliefert. Auf der fundamentaleren Ebene rückt der Q4-Bericht Ende Januar 2026 in den Mittelpunkt: Dort wird sich zeigen, ob das RDNA‑4‑Line-up und die Redstone-Strategie ausreichen, um weitere Marktanteilsverluste im GPU-Geschäft zu stoppen, während das Datacenter-Wachstum den übergeordneten Investment-Case stützt.

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