Die Trump-Administration hat eine überraschende Kehrtwende in der Chip-Exportpolitik vollzogen. AMD darf künftig fortschrittliche KI-Beschleuniger nach China verkaufen – allerdings zu einem hohen Preis: 25 Prozent des Umsatzes fließen als Abgabe an die US-Regierung. Während Nvidia bereits grünes Licht für seine H200-Chips erhalten hat, wartet AMD noch auf die finale Freigabe durch das Handelsministerium.

Zugang statt Verbot – aber teuer erkauft

Präsident Trump verkündete am Dienstag, dass Nvidia seine leistungsstarken H200-Chips an zugelassene chinesische Kunden verkaufen darf. Die Bedingung: ein Viertel der Einnahmen geht direkt an Washington. Der Präsident stellte klar, dass derselbe Ansatz auch für AMD und Intel gelten werde. Das Handelsministerium arbeitet derzeit an den konkreten Lizenzdetails.

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Für AMD bedeutet dies eine fundamentale Verschiebung. Die Biden-Regierung hatte den Export von High-End-Produkten wie der MI300-Serie nach China weitgehend blockiert. Nun öffnet sich der zweitgrößte Halbleitermarkt der Welt wieder – wenn auch unter neuen Vorzeichen.

Die 25-Prozent-Abgabe schafft eine widersprüchliche Ausgangslage:

  • Umsatzpotenzial: Die harte Exportsperre fällt weg. AMD kann seine MI300- und die kommende MI325-Generation an chinesische Cloud-Anbieter liefern.
  • Margendruck: Ein Viertel weniger Erlös bei diesen Chips belastet die Profitabilität erheblich. Ob höhere Stückzahlen den Effekt ausgleichen, bleibt abzuwarten.

Nvidia einen Schritt voraus

Ein wichtiger Unterschied: Nvidia hat die formelle Genehmigung bereits in der Tasche. AMD steht dagegen eine Stufe weiter hinten in der Warteschlange. Zwar kündigte die Regierung ausdrücklich an, denselben Ansatz anzuwenden – die konkrete Lizenz und Umsetzung stehen jedoch noch aus.

Die Börse reagierte dennoch positiv. Am Dienstag legte die AMD-Aktie rund 1,4 Prozent zu und schloss bei etwa 221 Dollar. Anleger preisen offenbar die Erwartung einer baldigen Freigabe ein, nicht aber ein vollendetes Faktum.

Technisch weiter unter Druck

Trotz der positiven Nachricht bleibt die charttechnische Lage angespannt. Von ihrem Rekordhoch bei rund 267 Dollar im Oktober 2025 hat sich die Aktie deutlich zurückgezogen – aktuell etwa 17 Prozent darunter.

Die Marke von 225 bis 230 Dollar erweist sich als hartnäckiger Widerstand. Eine bestätigte Exportlizenz könnte der Katalysator sein, um dieses Level zu durchbrechen. Nach unten bietet die Zone um 214 bis 215 Dollar Halt, die in den vergangenen Wochen mehrfach gehalten hat.

Mit einem Jahresplus von über 50 Prozent zählt AMD dennoch zu den Gewinnern des KI-Booms – trotz der jüngsten Schwäche.

Ausblick: Warten auf das Handelsministerium

Das Narrativ hat sich von „in China gesperrt" zu „in China besteuert" verschoben. Die 25-Prozent-Abgabe ist kein Pappenstiel, doch der wiedergewonnene Zugang zu chinesischen Hyperscalern könnte wichtiger sein. Sobald das Handelsministerium die AMD-Lizenz offiziell erteilt, dürfte die Aktie reagieren – vermutlich deutlicher als mit den gestrigen 1,4 Prozent.

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