AMD Aktie: China-Öffnung
Die US-Regierung dreht an einer zentralen Stellschraube für die Halbleiterbranche: Bestimmte KI-Chips dürfen wieder nach China verkauft werden – gegen eine saftige Abgabe an den amerikanischen Staat. Für AMD ist das mehr als nur eine Randnotiz, denn der Konzern hatte seine Produkte bereits gezielt auf diese Exportregeln zugeschnitten. Kann die neue Politik den starken, aber zuletzt schwankenden Kursverlauf stützen?
neue Exportregeln als Umsatzchance
US-Präsident Donald Trump gab am Montagabend über seine Plattform Truth Social bekannt, dass Nvidia, AMD, Intel und weitere US-Chiphersteller wieder fortgeschrittene KI-Prozessoren an genehmigte Kunden in China liefern dürfen. Die Bedingung: Auf jede entsprechende Lieferung fällt eine Abgabe von 25 % an die US-Regierung an. Damit lockert Washington die zuvor strengen Exportbeschränkungen, behält sich aber zugleich eine Art „KI-Zoll“ vor.
Nach Trumps Darstellung wurde Chinas Staatspräsident Xi über die Änderung informiert und reagierte „positiv“. Politische Details bleiben offen, für die Unternehmen ist jedoch entscheidend: Ein großer Markt, der zuletzt stark eingeschränkt war, öffnet sich wieder – wenn auch unter Auflagen.
AMD-Chefin Lisa Su hatte bereits am 4. Dezember auf einer Wired-Konferenz in San Francisco erklärt, dass das Unternehmen Lizenzen zum Versand seiner MI308-Beschleuniger nach China besitzt und bereit ist, die geforderte Abgabe zu zahlen. Ursprünglich war von 15 % die Rede, nun liegt die Abgabe bei 25 %. Der MI308 ist eine abgespeckte Version des High-End-Beschleunigers Instinct MI300X und wurde gezielt so konzipiert, dass er die US-Exportvorschriften für den chinesischen Markt einhält.
Damit zeigt sich: AMD hat früh versucht, regulatorische Rahmenbedingungen nicht nur zu akzeptieren, sondern in seine Produktstrategie einzubauen. Die jüngste Lockerung könnte diese Vorarbeit nun in zusätzliche Umsätze übersetzen – auch wenn die höhere Abgabe einen Teil der Marge kostet.
Marktreaktion und Kursbild
Die Nachricht sorgte am Dienstag vorbörslich für leichte Kursgewinne bei AMD. Insgesamt bleibt das Papier in diesem Jahr klar im Plus, zeigt aber nach der starken Rally auch Korrekturtendenzen. Der Kurs liegt aktuell mit rund 16 % Abstand unter dem 52‑Wochen-Hoch, aber noch deutlich über dem langfristigen Durchschnitt.
Dass die Volatilität erhöht ist, passt zum Gesamtbild: KI-Fantasie, Exportpolitik und hohe Erwartungen der Anleger treffen aufeinander. Der RSI im neutralen Bereich signalisiert dabei weder eine akute Überhitzung noch einen Ausverkauf.
Analysten klar optimistisch
Die regulatorische Entspannung fällt in eine Phase, in der viele Analysten ohnehin positiv auf AMD blicken. Am 3. Dezember bestätigte Bank of America-Analyst Vivek Arya seine Kaufempfehlung und ein Kursziel von 300 US-Dollar. Bezogen auf die damaligen Kurse entsprach das einem Aufwärtspotenzial von über 30 %.
Auch im Analystenkonsens zeigt sich ein deutlich freundliches Bild: Anfang Dezember stuften über 80 % der Experten die Aktie mit „Buy“ oder einer vergleichbaren Empfehlung ein. Das mediane 12-Monats-Kursziel lag bei 290 US-Dollar und unterstreicht die Erwartung, dass AMD weiter von der hohen Nachfrage nach KI-Hardware profitieren kann.
TD-Cowen-Analyst Joshua Buchalter geht noch einen Schritt weiter und erklärte AMD zu seinem Top-Pick im Chipsektor für 2026. Begründung:
- ein klarer Hardware-Fahrplan im KI-Bereich,
- Fortschritte bei der hauseigenen Softwareplattform ROCm,
- sowie zunehmende Kundengewinne im KI-Computing.
Diese Faktoren hätten, so Buchalter, das Vertrauen gestärkt, dass AMD in der Lage ist, im Markt für KI-Rechenleistung nachhaltig Wert zu schaffen – also nicht nur Technologie zu liefern, sondern damit auch Gewinne zu erzielen.
Was jetzt im Fokus steht
Mit der gelockerten Exportpolitik eröffnet sich für AMD die Möglichkeit, seine speziell angepassten MI308-Chips in größerem Umfang nach China zu verkaufen – trotz der nun höheren Abgabe von 25 %. Gleichzeitig bleibt der politische Rahmen unsicher, und die Profitabilität der China-Umsätze hängt entscheidend davon ab, wie gut AMD die Zusatzkosten in den Preisen unterbringt. Für die nächsten Monate dürften daher zwei Punkte entscheidend sein: ob tatsächlich nennenswerte Aufträge aus China folgen und ob AMD die hohen Erwartungen an sein KI-Geschäft – gestützt durch die optimistischen Kursziele – in konkrete Zahlen übersetzen kann.
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