Der Halbleiterriese AMD sendet ein klares Signal an die Märkte: Man ist bereit, finanzielle Hürden zu nehmen, um das China-Geschäft wiederzubeleben. CEO Lisa Su bestätigte Pläne, spezielle KI-Chips trotz US-Restriktionen zu exportieren – auch wenn dies eine Sondersteuer kostet. Gleichzeitig dreht der Konzern im Consumer-Segment an der Preisschraube, was Anleger aufhorchen lässt.

Steuer gegen Marktzugang

Auf einer Konferenz in San Francisco bestätigte CEO Lisa Su am Donnerstag die Strategie für den chinesischen Markt. AMD verfügt über Lizenzen für den Export der MI308-Chips und ist bereit, eine 15-prozentige Steuer an die US-Regierung zu entrichten, um die Lieferungen wieder aufzunehmen. Diese Abgabe ist Teil einer Vereinbarung mit der Trump-Administration, die es US-Chipentwicklern erlaubt, unter strengen Auflagen und gegen Gebühr weiterhin Geschäfte in Fernost zu tätigen.

Der MI308 ist dabei eine technisch angepasste Version der leistungsstarken MI300X-Serie. Diese "downgrading"-Strategie ist notwendig, um die technischen Obergrenzen der US-Exportkontrollen einzuhalten und dennoch ein konkurrenzfähiges Produkt für chinesische KI-Anwendungen anzubieten.

Das 800-Millionen-Dollar-Loch

Doch lohnt sich der Aufwand angesichts der politischen Hürden? Für AMD steht viel auf dem Spiel. Die bisherigen Exportbeschränkungen belasteten das Unternehmen mit geschätzten 800 Millionen US-Dollar an entgangenen Einnahmen. Im dritten Quartal 2025 verzeichnete der Konzern keinerlei Umsätze durch MI308-Lieferungen nach China – ein Zustand, den das Management nun aktiv beenden will.

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Der Markt bleibt jedoch herausfordernd. Peking fördert massiv heimische Lösungen und hat Anweisungen erlassen, dass staatlich finanzierte Rechenzentren vorrangig auf lokal produzierte KI-Chips setzen sollen. AMD muss sich also nicht nur gegen US-Regularien, sondern auch gegen eine politisch gestärkte lokale Konkurrenz behaupten.

Preiserhöhungen bei Grafikkarten

Abseits der geopolitischen Bühne spüren auch Endkunden Veränderungen. Branchenquellen zufolge hat AMD die Preise für Grafikkarten der Radeon RX 9000-Serie angehoben. Als Hauptgrund gelten Engpässe bei DRAM-Speicherbausteinen. Die Preisanpassung beläuft sich aktuell auf rund 10 US-Dollar pro 8 GB Videospeicher. Weitere Erhöhungen für Januar 2026 stehen bereits im Raum, was auf anhaltende Spannungen in der Lieferkette hindeutet.

Blick auf den Chart

Die Aktie hat eine starke Rally hinter sich und liegt seit Jahresanfang fast 60 Prozent im Plus. Allerdings befindet sich das Papier aktuell in einer Korrekturphase und notiert rund 17 Prozent unter dem Ende Oktober markierten 52-Wochen-Hoch von 227,15 Euro. Mit einer annualisierten Volatilität von über 56 Prozent bleibt der Titel schwankungsanfällig.

Fazit

Die Bereitschaft zur Sondersteuer zeigt, wie wichtig der chinesische Markt für die Wachstumsstory von AMD bleibt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Wiederaufnahme der Lieferungen die Umsatzeinbußen kompensieren kann, während gleichzeitig die Margen im Consumer-Bereich durch Preiserhöhungen stabilisiert werden sollen.

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