Amazon Aktie: Milliarden-Ausverkauf!

Während Amazon operativ glänzt und Analystenschätzungen übertrifft, herrscht an der Spitze des Konzerns Goldgräberstimmung der anderen Art. Führungskräfte verkaufen ihre Aktien in nie dagewesenem Ausmaß – allein im letzten Quartal flossen über 3,2 Milliarden Dollar in die Taschen der Insider. Was steckt hinter diesem massiven Ausverkauf, während die Geschäfte des E-Commerce-Giganten boomen?

Führungsriege macht Kasse

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: CFO Brian T. Olsavsky, SVP David Zapolsky und AWS-Chef Matthew S. Garman haben ihre Beteiligungen deutlich reduziert. Sogar Gründer Jeffrey P. Bezos mischte bei dem Verkaufsmarathon mit und trennte sich von einem beträchtlichen Aktienpaket.

Besonders brisant: Selbst die US-Abgeordnete Val T. Hoyle stieg aus ihren Amazon-Positionen aus. Diese konzertierte Aktion der Führungsriege sorgt für Unruhe unter den Anlegern und wirft unweigerlich die Frage auf: Wissen die Insider etwas, was der Markt noch nicht begriffen hat?

Kursrutsch trotz Rekordgewinnen

Der Markt reagierte nervös auf die geopolitischen Spannungen und schickte die Aktie binnen eines Tages um fünf Prozent in den Keller. Rund 120 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung lösten sich in Luft auf. Vom Allzeithoch im Februar liegt Amazon mittlerweile elf Prozent entfernt.

Paradox: Während die Insider verkaufen, überzeugt Amazon operativ auf ganzer Linie. Der Gewinn je Aktie sprang auf 1,68 Dollar und ließ die Analystenschätzung von 1,31 Dollar weit hinter sich. Die Umsätze kletterten um satte 13,3 Prozent auf 167,70 Milliarden Dollar – deutlich über den erwarteten 161,80 Milliarden.

Institutionelle Investoren sehen Kaufchance

Während die Führungsebene auf den Ausstieg setzt, wittern andere die große Chance. TBH Global Asset Management erhöhte seine Amazon-Position um 14,3 Prozent. Auch die Analysten von TD Cowen bekräftigten ihr "Buy"-Rating. Der Gegensatz könnte kaum größer sein: Insider verkaufen, Profis kaufen nach – ein Spiel mit ungewissem Ausgang.