Amazon Aktie: Interne Optimierungen
Amazon geht mit einem Spannungsfeld aus Regulierung, Nachhaltigkeit und starkem Investoreninteresse in die Weihnachtspause. Während der autonome Fahrdienst Zoox wegen eines Softwarefehlers alle aktiven Fahrzeuge in den USA zurückrufen muss, bauen namhafte Hedgefonds ihre Position klar aus. Im Kern steht damit die Frage: Wie schwer wiegt der Rückschlag bei Zoox im Vergleich zu den langfristigen Wachstumstreibern rund um Cloud, KI und Werbung?
Zoox-Rückruf belastet Zukunftsfantasie
Kurz vor Weihnachten hat Amazons Robotaxi-Tochter Zoox einen Rückruf aller 332 in den USA aktiven Fahrzeuge gestartet. Auslöser ist ein von der US-Verkehrsbehörde NHTSA identifizierter Softwarefehler im Automated Driving System (ADS). Dieser kann dazu führen, dass Fahrzeuge unerwartet Fahrstreifenbegrenzungen überqueren oder vor entgegenkommendem Verkehr anhalten.
Betroffen sind Softwareversionen, die vor Mitte Dezember ausgerollt wurden. Nach Angaben von Zoox ist ein Update bereits implementiert, Verletzte gab es bislang nicht. Dennoch macht der Rückruf deutlich, wie komplex und fehleranfällig der Aufbau autonomer Mobilitäts- und Logistiklösungen bleibt.
Für Amazon ist Zoox ein Baustein der Hightech-Strategie jenseits des klassischen E-Commerce. Der Rückruf erinnert Investoren daran, dass diese Projekte zwar langfristig attraktive Chancen bieten, kurzfristig aber immer wieder regulatorische Hürden und technische Risiken mit sich bringen.
Hedgefonds setzen weiter auf Amazon
Parallel zu den negativen Schlagzeilen aus der Autonomiesparte zeigt der Blick in die jüngsten 13F-Meldungen ein anderes Bild: Institutionelle Investoren bleiben Amazon treu – und legen nach. Besonders im Fokus steht Third Point LLC von Dan Loeb.
Der aktivistische Hedgefonds hat seine Beteiligung im dritten Quartal bis zum 30. September auf rund 2,81 Millionen Aktien aufgestockt. Das wird als klares Signal gewertet, dass Third Point Amazons Kapitalallokation und den Ausbau der KI-Infrastruktur – vor allem über AWS – positiv einschätzt.
Auch wenn diese Käufe bereits im Herbst erfolgt sind, werden sie in den letzten Handelstagen des Jahres intensiv diskutiert. Der Tenor: Große Adressen sehen trotz Zwischenkorrekturen weiter Substanz in den Wachstumsmotoren Cloud und Werbung.
Nachhaltigkeit und Effizienz: Partnerschaft mit Mill
Einen weiteren Mosaikstein in der operativen Entwicklung liefert die Mitte Dezember verkündete Kooperation mit Mill. Die Technologie des Unternehmens zur Verwertung von Lebensmittelresten wird in die Abläufe von Whole Foods Market integriert.
Ziel ist es, Lebensmittelabfälle in Hühnerfutter umzuwandeln. Damit adressiert Amazon gleich zwei Themen, die bei Investoren zunehmend Gewicht haben:
- ESG-Profil: Reduktion von Lebensmittelverschwendung und verbesserte Nachhaltigkeitsbilanz.
- Operative Effizienz: Potenziell geringere Entsorgungskosten und optimierte Prozesse im Lebensmitteleinzelhandel.
Gerade für Anleger, die auf nachhaltige Geschäftsmodelle achten, bleibt diese Partnerschaft auch Tage nach der Ankündigung ein relevantes Argument in der Amazon-Story.
Kursbild vor der Handelspause
Zum Handelsschluss am gestrigen Mittwoch notierte die Amazon-Aktie bei 196,90 Euro. Auf Sicht von sieben Tagen steht damit ein leichtes Plus von 1,77 Prozent zu Buche, seit Jahresbeginn liegt der Titel jedoch rund 8 Prozent im Minus – bei einem Abstand von gut 15 Prozent zum 52‑Wochen-Hoch.
Fazit und Ausblick
Unterm Strich zeigt Amazon aktuell ein gemischtes, aber in der Substanz intaktes Bild. Der Zoox-Rückruf verdeutlicht die Risiken in neuen Technologiefronten, ohne das Kerngeschäft direkt zu treffen. Gleichzeitig unterstreichen die aufgestockten Positionen von Third Point den langfristigen Vertrauensvorschuss in AWS, Werbung und Infrastrukturinvestitionen.
Operativ setzt Amazon mit Projekten wie der Mill-Partnerschaft zudem auf Effizienzgewinne und ein stärkeres Nachhaltigkeitsprofil. Sobald der Handel nach den Feiertagen wieder anläuft, dürfte der Fokus der Marktteilnehmer vor allem auf der Entwicklung des Cloud-Geschäfts und den Ergebnissen der Weihnachtssaison liegen, während der Zoox-Rückruf eher als kurzfristiger Störfaktor denn als strukturelle Bedrohung einzuordnen ist.
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