Amazon erlebte am Montag eine seiner größten technischen Pannen des Jahres – und die Börse reagierte mit einem erstaunlichen Schulterzucken. Während Millionen Nutzer von Snapchat über Fortnite bis Prime Video vor leeren Bildschirmen saßten, verlor die Aktie nur magere 0,68%. Timing könnte für den Tech-Riesen kaum brisanter sein: In wenigen Tagen entscheidet sich beim Quartalsbericht, ob Amazon den Anschluss an die "Magnificent Seven" wiederfindet.

AWS-Blackout legt das halbe Internet lahm

Der Ausfall beginn am Montagmorgen in der US-EAST-1-Region, einem der größten Datenzentren von Amazon Web Services. Binnen Stunden registrierte Downdetector über 20.000 Störungsmeldungen. Betroffen waren nicht nur externe Plattformen wie Robinhood und Snapchat, sondern auch Amazons eigene Dienste – von Prime Video bis zur Sprachassistentin Alexa.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Amazon?

Um 6:35 Uhr Ortszeit meldete Amazon schließlich Entwarnung: Das "operative Problem" sei vollständig behoben. Doch der Schaden war bereits angerichtet – zumindest für die betroffenen Nutzer.

Investoren bleiben cool: Blick auf Q3-Zahlen

Die Gelassenheit der Anleger überrascht. Mit einem Schlusskurs von 213,04 Dollar zeigte sich die Amazon-Aktie quasi unbeeindruckt vom Chaos. Auch im vorbörslichen Handel am Dienstag herrscht relative Ruhe.

Der Grund für die entspannte Reaktion: Analysten sehen in dem Ausfall ein temporäres Betriebsproblem, nicht etwa einen strukturellen Schwachpunkt. Viel entscheidender ist für sie die Frage, ob AWS beim anstehenden Quartalsbericht endlich wieder Fahrt aufnimmt.

Wachstumsstopp bei der Cashcow

Das zweite Quartal hatte Investoren enttäuscht: AWS wuchs nur noch um 17,5% – deutlich schwächer als erhofft. Dabei ist die Cloud-Sparte Amazons wichtigster Gewinnbringer und entscheidet maßgeblich über die Bewertung der gesamten Aktie.

Deutsche Bank-Analysten hoffen nun auf eine "deutlich sichtbare Beschleunigung" durch das hauseigene "Project Rainier", das zusätzliche Datacenter-Kapazitäten schaffen soll. Ihr Ziel: AWS-Wachstum zwischen 18% und 19% für das laufende Quartal.

Der Druck steigt: Schlusslichter-Position nervt

Amazon hat 2025 ein Imageproblem. Während der Nasdaq 100 zwischen 15% und 20% zulegte, verlor die Amazon-Aktie fast 3% – worst performer der "Magnificent Seven". Die Sorge: Amazon könnte im KI-Boom den Anschluss verlieren und als "AI-Verlierer" abgestempelt werden.

Am 30. Oktober nach Börsenschluss folgt die Antwort. Analysten erwarten einen Gewinn je Aktie von 1,60 Dollar – doch entscheidend wird das AWS-Wachstum sein. Bei Jefferies ist man optimistisch: Ein starkes Cloud-Quartal könnte der Aktie helfen, "zu anderen Mega-Cap-Tech-Werten aufzuschließen".

Amazon-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Amazon-Analyse vom 21. Oktober liefert die Antwort:

Die neusten Amazon-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Amazon-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Amazon: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...