ABO Wind hat seine Jahresprognose für 2025 drastisch nach unten revidiert und erwartet statt eines Gewinns nun einen hohen Fehlbetrag. Die Aktie hat daraufhin deutlich an Wert verloren und sucht weiter nach einem stabilen Niveau. Im Hintergrund laufen ein Transformationsprogramm und erste Portfolioverkäufe, die die Bilanz entlasten sollen. Wie stark sind die Belastungen im Kerngeschäft tatsächlich?

Prognoseschwenk: Von Gewinn zu hohem Verlust

Der zentrale Auslöser für den Kursverfall ist die revidierte Jahresprognose für 2025. Statt eines geplanten Gewinns von 29 bis 39 Millionen Euro rechnet der Vorstand nun mit einem Konzernfehlbetrag von rund 95 Millionen Euro. Dieser Sprung von einem erwarteten Gewinn zu einem dreistelligen Millionenverlust bestimmt weiterhin die Stimmung am Markt.

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Die Ursachen für diese deutliche Verschlechterung sind mehrere operative und regulatorische Faktoren:

  • Abschreibungen auf Projekte: Neubewertungen waren nötig, weil ursprünglich kalkulierte Einspeisevergütungen nicht erreicht werden können. Das führt direkt zu Wertberichtigungen in der Bilanz.
  • Druck im Heimatmarkt: Die Wind-an-Land-Auktionen in Deutschland waren überzeichnet. Die dadurch niedrigeren Zuschlagswerte verschlechtern die Ertragsaussichten neuer Projekte.
  • Verzögerungen im Ausland: Projekte in Spanien, Finnland und Griechenland verschieben sich oder stoßen auf regulatorische Hürden. Das bremst Umsätze und Ergebnisbeiträge, die ursprünglich für 2025 eingeplant waren.

Die Kombination aus Abschreibungen, geringeren Margen und Projektverzögerungen erklärt den erwarteten Fehlbetrag und belastet das Vertrauen der Anleger spürbar.

Operative Lichtblicke: Solarprojekte in Südafrika

Neben den Belastungsfaktoren gibt es im Dezember auch positive operative Signale. Am 17. Dezember meldete ABO Energy, dass zwei Solarprojekte in Südafrika den Status als „Preferred Bidder“ erhalten haben. Damit wurden sie in der Ausschreibung als bevorzugte Bieter ausgewählt.

Dieser Erfolg zeigt, dass das internationale Kerngeschäft grundsätzlich funktioniert und das Unternehmen weiterhin in der Lage ist, neue Projekte zu sichern. Kurzfristig können diese Solarvorhaben den für 2025 erwarteten Verlust jedoch nicht ausgleichen, zumal die finanzielle Wirkung erst mit der Realisierung und Inbetriebnahme der Anlagen entsteht.

Kursentwicklung, Liquidität und Ausblick

Im Handel am 27. Dezember schwankte die Aktie in einer Spanne zwischen 11,80 Euro und 12,20 Euro. Damit hat sich der Kurs mehr als halbiert im Vergleich zu den Niveaus vor der Gewinnwarnung. Die hohe Volatilität spiegelt die Unsicherheit über die weitere Ergebnisentwicklung wider.

Für Investoren sind aktuell vor allem drei Punkte entscheidend:

  • Keine schnelle Ergebniswende: Das Management hat ein umfassendes Transformationsprogramm angekündigt, um ab 2026 wieder in die Gewinnzone zurückzukehren. Eine kurzfristige Erholung der Profitabilität ist damit nicht zu erwarten.
  • Liquiditätssituation entlastet: Der Verkauf des finnischen Windportfolios an Fortum, abgeschlossen Ende November, brachte rund 40 Millionen Euro ein. Diese Mittel stärken die Kasse und verschaffen dem Unternehmen finanziellen Spielraum.
  • Vertrauensschaden am Markt: Der radikale Wechsel von einer Gewinnprognose zu einem hohen Verlust hat das Vertrauen vieler Anleger beschädigt und erklärt den deutlichen Bewertungsabschlag.

Fazit: Belastete Ausgangslage

Fundamental und charttechnisch bleibt die Aktie unter Druck. Der für 2025 prognostizierte Fehlbetrag von rund 95 Millionen Euro dürfte Kursanstiegen auf absehbare Zeit klare Grenzen setzen. Entscheidend für die Bewertung wird sein, ob das angekündigte Effizienz- und Transformationsprogramm greift und der Übergang zu einer wieder profitablen Entwicklung ab 2026 gelingt. Bis dahin dominieren die Risiken und der Markt preist die aktuelle Schwächephase entsprechend ein.

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