Der Kryptomarkt zeigt sich zum Wochenstart schwach – und XRP bildet keine Ausnahme. Der Token notiert am Samstag bei rund 2,02 US-Dollar und büßt binnen 24 Stunden etwa 3 bis 4 Prozent ein. Doch während der Kurs unter Druck steht, läuft im Hintergrund ein anderes Spiel: Institutionelle Investoren bauen Positionen auf, und Ripple erweitert seine regulatorische Reichweite in Asien.

Kursentwicklung im Schatten des Bitcoin-Rücksetzers

Die gesamte Kryptomarktkapitalisierung ist knapp über die 3-Billionen-Dollar-Marke gerutscht. Bitcoin stabilisiert sich zwar oberhalb von 89.000 US-Dollar, löste jedoch in der jüngsten Korrektur über 200 Millionen Dollar an Liquidationen aus. XRP folgt diesem Abwärtstrend, obwohl der Token seit Monatsbeginn zunächst rund 10 Prozent zugelegt hatte.

Technisch bleibt die Zone zwischen 2,19 und 2,29 US-Dollar entscheidend. Solange XRP unter dieser Marke verharrt, dürfte der Verkaufsdruck anhalten. Der Relative-Stärke-Index liegt bei 28,8 – ein deutliches Signal für überverkaufte Bedingungen. Der Crypto Fear & Greed Index steht bei 28 und signalisiert "Angst" unter Anlegern. Interessanterweise folgte auf ähnliche Werte im Oktober 2025 eine Rally von 22 Prozent.

ETF-Zuflüsse versus zurückgezogene Anträge

Während der Spotpreis fällt, fließt institutionelles Kapital in XRP-Produkte. Spot-ETFs verzeichneten zuletzt eine 13-tägige Serie von Nettozuflüssen in Höhe von insgesamt 874 Millionen US-Dollar. Das verwaltete Vermögen nähert sich der Milliarden-Dollar-Schwelle. Der Start des Bitwise XRP ETF an der NYSE im November befeuert diesen Trend.

Gleichzeitig zog der Vermögensverwalter CoinShares seine US-Anträge für Spot-ETFs auf XRP, Solana und Litecoin zurück – ein Hinweis darauf, dass regulatorische oder strategische Hürden bestehen bleiben.

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Singapur-Lizenz als Meilenstein

Abseits der Kursentwicklung festigt Ripple seine globale Infrastruktur. Diese Woche erhielt das Unternehmen von der Monetary Authority of Singapore (MAS) eine erweiterte Lizenz für Zahlungsdienste. Dieser Schritt stärkt die Nutzbarkeit des Netzwerks im asiatischen Finanzraum – einer Schlüsselregion für grenzüberschreitende Abwicklungen.

Zusätzlich investierte Ripple in den vergangenen Wochen rund 4 Milliarden US-Dollar in Übernahmen, um das Ökosystem auszubauen. Die hohe Netzwerkaktivität zeigt sich auch in der Ledger Velocity, einem Maß für die Bewegung von Token zwischen Adressen. Die Daten deuten darauf hin, dass XRP aktiv genutzt wird – und nicht nur in Wallets ruht.

Zwiespältige Analystenstimmen

Die Meinungen bleiben gespalten. Während einige Chartanalysten in der aktuellen Konsolidierung ein Muster erkennen, das früheren Kurssprüngen vorausging, warnen Kritiker vor Überbewertung. Investor Simon Dedic zählt XRP zu fünf "überbewerteten" Altcoins und verweist auf eine Fully Diluted Valuation von 210 Milliarden US-Dollar bei vergleichsweise geringer Innovation.

Die Marke von 2,02 US-Dollar bildet derzeit die kritische Unterstützung. Hält diese nicht, drohen weitere Verluste. Ein Durchbruch über 2,19 US-Dollar hingegen könnte die Korrekturphase beenden und den Weg für eine Erholung ebnen.

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