XRP: Jetzt oder nie?

Der erste regulierte US-Spot-ETF für XRP geht heute an den Start – ein historischer Moment für die Kryptowährung. Doch während Befürworter eine neue Ära feiern, verkaufen „Whales" ihre Bestände. Steht XRP vor dem Durchbruch oder droht ein klassisches „Sell-the-News"-Debakel?

Canary Capital macht Geschichte

Nach monatelangem Hin und Her ist es soweit: Der XRP-Spot-ETF von Canary Capital wird heute unter dem Ticker XRPC an der Nasdaq gelistet. US-Investoren können damit erstmals reguliert und ohne direkten Kauf in die Kryptowährung investieren – ähnlich wie es bereits bei Bitcoin und Ethereum der Fall ist.

Die Hürden waren nicht klein: Die Securities and Exchange Commission (SEC) hatte das Projekt mehrfach verzögert und Zweifel geschürt. Erst die jüngsten Einreichungen und die Nasdaq-Zertifizierung ebneten den Weg. Für viele Marktbeobachter gilt die regulatorische Freigabe als langfristiges Bullensignal.

Kampf zwischen Euphorie und Realität

Die XRP-Kursentwicklung zeigt sich ambivalent. Der Token bewegt sich in einem absteigenden Parallelkanal zwischen 2,30 und 2,43 US-Dollar. Während Widerstände bei 2,60 bis 2,70 Dollar lauern, wird die Unterstützungszone um 2,40 Dollar hart verteidigt.

Widersprüchliche Signale:

• Großinvestoren („Whales") haben in den Tagen vor dem ETF-Start massiv verkauft
• Die MVRV-Ratio deutet auf hohe unrealisierte Gewinne vieler Halter hin – ein klassisches Warnsignal
• Gleichzeitig erschienen elf XRP-ETFs auf der Website der Depository Trust & Clearing Corporation (DTCC)
• Das Transaktionsvolumen auf der XRP-Ledger sank 2025 kontinuierlich

Die Stunde der Wahrheit

Ob der ETF-Launch zum Katalysator oder zur Enttäuschung wird, entscheidet sich jetzt. Institutionelle Zuflüsse könnten XRP mittelfristig beflügeln – vorausgesetzt, die fundamentale Netzwerknutzung erholt sich. Doch die Gefahr eines Ausverkaufs durch gewinnmitnehmende Altinvestoren ist real.