XRP: Institutionen gegen Wale
XRP steht zum Jahresende an einem spannenden Wendepunkt: Auf der einen Seite fließt so viel institutionelles Kapital in neue Spot-ETFs wie nie zuvor. Auf der anderen Seite nutzen große Altbestände die erhöhte Liquidität, um Positionen abzubauen. Im Ergebnis tritt der Kurs trotz klar verbesserten Rahmenbedingungen auf der Stelle – vorerst.
Kurs unter Druck, Technik überverkauft
Der Markt hat XRP in den vergangenen Wochen spürbar zurückgenommen. Mit einem Kurs von 1,81 US-Dollar markierte der Token am Freitag ein neues 52-Wochen-Tief und liegt damit gut 40 % unter dem Hoch von Anfang Oktober. Der aktuelle RSI von 28,8 signalisiert zudem klar überverkaufte Bedingungen.
Charttechnisch rückt damit eine zentrale Unterstützungszone in den Fokus, die im US-Markt zwischen 1,82 und 1,90 US-Dollar ausgemacht wird. Hält dieser Bereich, wäre eine technische Gegenbewegung naheliegend – zumal die Marke von 2,00 US-Dollar nach dem jüngsten Rückfall nun als erste wichtige Hürde auf der Oberseite gilt. Ein Bruch der Unterstützung könnte dagegen den Weg in Richtung 1,50 bis 1,66 US-Dollar öffnen.
ETF-Boom: Institutionen bauen Positionen auf
Die größte strukturelle Veränderung im XRP-Universum spielt sich derzeit im ETF-Segment ab. Seit dem Start der US-Spot-XRP-ETFs im November 2025 – ermöglicht durch die im August erzielte regulatorische Klärung im Ripple-Verfahren – bauen institutionelle Anleger ihre Engagements deutlich aus.
Zentrale Eckdaten:
- Nettozuflüsse von über 1,18 Milliarden US-Dollar seit ETF-Start
- 30 Handelstage in Folge mit positiven Zuflüssen
- Rund 82 Millionen US-Dollar Neugeld allein in der Woche bis 19. Dezember, obwohl Bitcoin- und Ethereum-ETFs zeitgleich fast 500 Millionen US-Dollar Abflüsse verzeichneten
- Verwaltetes Vermögen der XRP-ETFs insgesamt etwa 1,2 Milliarden US-Dollar, angeführt von 21Shares (ca. 335 Mio. US-Dollar) und Grayscale (ca. 220 Mio. US-Dollar)
Diese Zahlen deuten auf eine stille Verschiebung hin: Institutionelle Investoren absorbieren Angebot in großem Stil, ohne dass sich dies bislang in einem nachhaltigen Kursanstieg niederschlägt.
On-Chain-Daten: „Sell the News“ durch Wale
Die Erklärung liefert ein Blick auf die Blockchain-Daten. Nach Auswertung von CryptoQuant haben große Adressen („Wale“) mit Beständen zwischen 100.000 und 1 Million XRP seit der ETF-Zulassung deutlich verkauft. Marktbeobachter ordnen dies als klassisches „Sell the News“-Verhalten ein: Langfristige Halter nutzen die neue ETF-Nachfrage, um Bestände in die frische Liquidität hinein abzubauen.
Auffällig ist zudem:
- Hohe Zuflüsse von XRP auf Börsen, insbesondere zu Binance – ein typisches Muster, wenn Verkaufsabsichten bestehen
- Gleichzeitig ist die gesamte verfügbare Börsenliquidität in den vergangenen zwei Monaten um rund 45 % gesunken
Diese Kombination sorgt kurzfristig für Verkaufsdruck, birgt mittelfristig aber Sprengkraft: Ist die aktuelle Welle der Wal-Verkäufe einmal durch den Markt gelaufen, könnte das geringere Angebot bei anhaltender ETF-Nachfrage in einen spürbaren Angebotsschock münden.
Fundamentale Lage: Regulierung und Nutzung als Rückenwind
Fundamental steht XRP so klar positioniert da wie seit Jahren nicht mehr. In den USA wurde der Token im August 2025 offiziell als digitale Ware eingestuft. Diese rechtliche Einordnung reduziert regulatorische Unsicherheit und erleichtert institutionellen Investoren den Zugang.
Parallel dazu zeigt das Ökosystem rege Aktivität:
- Das XRP Ledger verarbeitet derzeit über 2 Millionen Transaktionen pro Tag
- Der Ripple-Stablecoin RLUSD kommt auf eine Marktkapitalisierung von rund 293 Millionen US-Dollar und erweitert DeFi-Anwendungen im Netzwerk
- Die Nutzung der On-Demand-Liquidity-Lösung (ODL) für Zahlungsabwicklungen wird auf etwa 15 Milliarden US-Dollar Volumen geschätzt
Diese Kennzahlen untermauern, dass der Token längst nicht nur von Spekulation lebt, sondern auf einer aktiven Infrastruktur aufsetzt.
Sentiment und nächste Wegmarken
Die Stimmung am Kryptomarkt ist insgesamt angespannt: Der übergeordnete Fear-&-Greed-Index steht bei 20 und signalisiert deutliche Risikoaversion. Bei XRP ist das Bild zweigeteilt. Institutionelle Anleger zeigen mit ihren ETF-Zuflüssen klaren Optimismus, während ein Teil der langjährigen Halter und Retail-Investoren eher vorsichtig agiert und Gewinne beziehungsweise Restbestände mitnimmt.
Kurzfristig schauen Marktteilnehmer vor allem auf die Zone um 1,88 bis 1,82 US-Dollar. Ein technischer Rebound aus diesem Bereich – gestützt durch den überverkauften RSI und die starke ETF-Nachfrage – würde das Narrativ einer laufenden institutionellen Akkumulation stützen. Fällt XRP hingegen klar darunter, wäre das ein Signal, dass die Wal-Verkäufe noch nicht ausgestanden sind und die Bereinigung weitergehen dürfte.
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