XRP erlebt aktuell ein ungewöhnliches Spannungsfeld: Auf der einen Seite wachsen die Strukturen für institutionelle Investoren rasant, auf der anderen Seite steckt der Kurs am unteren Ende der jüngsten Handelsspanne fest. ETF-Zuflüsse, neue Renditeprodukte und Stablecoin-Infrastruktur legen zu, doch im Chart ist davon bislang wenig zu sehen. Wie passt das zusammen – und was bedeutet diese Diskrepanz für die aktuelle Marktlage?

Technische Lage: Unter 2 Dollar gefangen

XRP markiert heute mit 1,86 US-Dollar sein 52‑Wochen-Tief und liegt damit rund 39 % unter dem Hoch vom Oktober. Der Kurs hängt damit weiter klar unter der psychologisch wichtigen 2‑Dollar-Marke und entfernt sich auch vom 50‑Tage-Durchschnitt bei 2,20 US-Dollar, was den anhaltenden Druck unterstreicht.

Charttechnisch zeigt sich ein Bild zwischen Übertreibung nach unten und struktureller Schwäche. Der 14‑Tage-RSI liegt mit 28,8 im überverkauften Bereich, was auf nachlassenden Verkaufsdruck hindeutet. Gleichzeitig signalisiert ein „Death Cross“ – also das Unterschreiten des langfristigen gleitenden Durchschnitts durch den kurzfristigen – eher ein angeschlagenes Momentum auf Sicht der kommenden Wochen. Die Spanne der letzten Tage bleibt eng, der Markt sucht nach einer neuen Richtung.

ETF-Zuflüsse treffen auf Gewinnmitnahmen

Während der Kurs schwächelt, steigen die institutionellen Engagements weiter. US‑Spot‑ETFs auf XRP verzeichnen seit 30 Handelstagen in Folge Nettozuflüsse und kommen inzwischen auf ein verwaltetes Volumen von 1,18 Milliarden US‑Dollar. Anbieter wie Canary Capital haben damit in Summe schätzungsweise rund 1 Milliarde US‑Dollar an Kaufinteresse absorbiert.

Bemerkenswert ist das vor allem im Vergleich zu Bitcoin- und Ethereum-ETFs, die zuletzt deutliche Mittelabflüsse hinnehmen mussten. XRP-Instrumente zeigen hier ein deutlich anderes Muster. Laut Marktanalysen wird dieser Zufluss jedoch weitgehend durch Gewinnmitnahmen im Retail-Bereich und Absicherungsstrategien von Market Makern ausgeglichen. Dadurch bleibt der unmittelbare Angebotsschock aus, der den Kurs spürbar nach oben treiben würde.

Ökosystem: Rendite und Stablecoin-Ausbau

Parallel zur Kapitalallokation wächst die Infrastruktur rund um den XRP Ledger (XRPL), vor allem mit Blick auf institutionelle Nutzung.

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Renditeprodukte von SBI Ripple Asia

SBI Ripple Asia hat sich mit dem XRPL-nativen Protokoll Doppler Finance zusammengetan, um renditetragende XRP-Produkte für professionelle Investoren aufzusetzen. Kernelemente der Kooperation:

  • Erste offizielle Partnerschaft zwischen SBI und einem XRPL-Protokoll
  • Verwahrung über die regulierte Einheit SBI Digital Markets
  • Fokus auf regelkonforme Zugänge für Banken und Hedgefonds zu On-Chain-Erträgen und tokenisierten Real-World Assets (RWAs)

Damit wird XRP stärker als Baustein für institutionelle DeFi-Strukturen positioniert und nicht nur als reines Zahlungs- oder Spekulations-Asset.

Stablecoin RLUSD geht multichain

Zusätzlich treibt Ripple die Verbreitung seines Stablecoins RLUSD voran. Mithilfe des Wormhole-Standards für Native Token Transfers (NTT) wird RLUSD nativ auf mehrere Blockchains gebracht. In einer Testphase startet der Stablecoin auf verschiedenen Layer‑2‑Netzwerken wie Base, Optimism, Ink und Unichain.

Ziel ist es, den Stablecoin mit einem Liquiditätsvolumen von 1,3 Milliarden US‑Dollar tiefer in das DeFi-Ökosystem jenseits des XRPL einzubetten. Damit erweitert Ripple die potenziellen Anwendungsfälle und Netzwerk-Effekte, von denen mittelbar auch XRP profitieren kann.

Zugang für Pensionsfonds

Ein weiterer Baustein: Digital Wealth Partners hat heute einen algorithmischen XRP-Handelsansatz speziell für qualifizierte Pensionskonten vorgestellt, entwickelt in Zusammenarbeit mit der Trading-Firma Arch Public. Das erweitert den potenziellen Investorenkreis um langfristig orientierte Institutionen.

On-Chain-Daten: Große Bewegungen im Hintergrund

On-Chain-Auswertungen vom heutigen Tag zeigen deutliche Aktivität großer Adressen. Besonders auffällig ist eine Transaktion über 55 Millionen XRP im Gegenwert von rund 104,5 Millionen US‑Dollar, die von der Börse BTC Markets abgezogen wurde. Abgewickelt wurde der Transfer mit einer Gebühr von nur 0,000045 XRP, was die Effizienz des Netzwerks unterstreicht.

Solche Abflüsse von Handelsplätzen in private Wallets oder Custody-Lösungen werden am Markt häufig als Zeichen für längerfristige Akkumulation interpretiert, da die verfügbaren Bestände in Orderbüchern sinken. Zusammen mit den ETF-Zuflüssen verstärkt das das Bild einer strukturellen Nachfrage im Hintergrund – auch wenn sich das kurzfristig noch nicht im Kurs widerspiegelt.

Fazit: Starke Infrastruktur, schwacher Kurs

Unterm Strich steht XRP heute zwischen ausgebauten institutionellen Strukturen und einem angeschlagenen Chart. Der Token notiert auf Jahrestief, zeigt mit einem RSI unter 30 aber bereits deutliche Überverkauft-Signale. Gleichzeitig entstehen mit 1,18 Milliarden US‑Dollar ETF-Volumen, neuen Renditeprodukten von SBI Ripple Asia, der RLUSD-Expansion auf Layer‑2‑Netzwerke und speziellen Algorithmen für Pensionsfonds gleich mehrere Pfeiler für eine breitere Nutzung im professionellen Umfeld. Kurzfristig bleibt das Risiko weiterer Tests der unteren Spanne bestehen, mittelfristig deutet die Kombination aus ETF-Zuflüssen und großen On-Chain-Abflüssen von Börsen jedoch auf ein Umfeld hin, in dem ein potenzieller Angebotsengpass wahrscheinlicher wird.

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