Die Spannung steigt: In wenigen Tagen steht für Wells Fargo die entscheidende Quartalsbilanz an. Nach der spektakulären Aufhebung der Wachstumsbremse durch die US-Notenbank und beeindruckenden Zahlen im Vorquartal muss die Bank nun liefern. Kann der Finanzriese den Erwartungsdruck standhalten?

Erwartungen auf dem Prüfstand

Analysten rechnen für das dritte Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 1,53 US-Dollar - ein deutlicher Sprung gegenüber 1,42 US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz soll um etwa 3 Prozent auf 21,1 Milliarden Dollar klettern. Treiber dieser optimistischen Prognosen sind stabile Einlagenkosten, solide Kreditnachfrage und ein sich erholendes Investmentbanking-Geschäft in einem Umfeld sinkender Inflation.

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Doch die Latte liegt hoch: Im zweiten Quartal hatte Wells Fargo mit 1,60 Dollar je Aktie die Erwartungen klar übertroffen und dabei eine beeindruckende Nettomarge von 26,4 Prozent erzielt. Die Frage ist, ob dieser Schwung ins dritte Quartal mitgenommen werden kann.

Wachstumsbremse gelöst - was nun?

Ein Game-Changer für die Bank: Die US-Notenbank hob im Mai die jahrelange Vermögensobergrenze von 1,95 Billionen Dollar auf. Diese regulatorische Befreiung gibt Wells Fargo endlich grünes Licht für expansivere Wachstumsstrategien - mehr Kreditvergabe, aggressivere Einlagenakquise und neue Geschäftsfelder.

Parallel stärkt die Bank ihre Kapitalrücklage: Der Stress Capital Buffer soll von 3,8 auf 2,5 Prozent sinken. Gleichzeitig belohnt sie Aktionäre mit einer kräftigen Dividendenerhöhung um 12,5 Prozent auf 0,45 Dollar je Aktie und milliardenschweren Aktienrückkäufen.

Institutionelle Anleger positionieren sich

Professionelle Investoren zeigen sich optimistisch: Sather Financial Group stockte seine Position im zweiten Quartal um 37,6 Prozent auf, Vanguard Personalized Indexing legte um 18,9 Prozent zu. Insgesamt halten Institutionen stolze 75,9 Prozent der Wells-Fargo-Aktien - ein klares Vertrauensvotum.

Die Analystengemeinschaft bleibt vorsichtig positiv mit einem Konsenskursziel von 85,41 Dollar. Während Truist Financial und Evercore ISI ihre Erwartungen anhoben, dämpfte Raymond James im Juli die Euphorie mit einem Herabstufung auf "Market Perform".

Altlasten und neue Herausforderungen

Doch nicht alles läuft rund: Eine 5.000-Dollar-Sammelklage wegen mutmaßlich unrechtmäßig aufgezeichneter Telefongespräche zwischen 2014 und 2023 zeigt, dass regulatorische Altlasten weiterhin nachhängen. Zudem flammte die Debatte um eine unabhängige Board-Vorsitzende wieder auf - ein Thema, das die Governance-Strukturen des Finanzriesen infrage stellt.

Die Bilanz am Dienstag wird zeigen, ob Wells Fargo die neu gewonnene regulatorische Freiheit bereits in konkretes Wachstum ummünzen kann - oder ob die Erwartungen zu hoch gesteckt waren. Für Anleger steht viel auf dem Spiel.

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