Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie steckt in der Zwickmühle: Während das Halbleitergeschäft boomt, wird die Solarsparte zum größten Risikofaktor. Eine herbe Analysten-Herabstufung zeigt jetzt das volle Ausmaß der Krise – und stellt die Jahresziele infrage.

DZ Bank zieht Notbremse

Die Alarmglocken schrillen bei den Analysten der DZ Bank. Sie haben ihre Kaufempfehlung für Wacker Chemie gestrichen und sehen drei zentrale Gefahren:

  • Einbrechende Nachfrage: Die Preise für Solar-Polysilizium befinden sich im freien Fall.
  • Politische Risiken: Neue US-Zölle verschärfen die Lage zusätzlich.
  • Margendruck: Die Profitabilität der Schlüsselsparte steht auf dem Spiel.

"Die Marktbedingungen haben sich dramatisch verschlechtert", heißt es in der Analyse. Das operative Gewinnziel für 2025 dürfte damit kaum noch zu halten sein.

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Doch es gibt einen Lichtblick: Das Geschäft mit hochreinem Polysilizium für die Halbleiterindustrie läuft auf Hochtouren. Die Kapazitäten sind komplett ausgebucht – ein starker Kontrast zum kriselnden Solarbereich.

Kann dieser Boom die Schwächen kompensieren? Eher nicht. Zwar könnte die Halbleiterbranche 2026 wieder Fahrt aufnehmen, doch bis dahin bleibt Wacker Chemie auf wackligen Füßen. Der Aktienkurs spiegelt diese Unsicherheit wider: Mit rund 63 Euro notiert das Papier weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch bei 104,90 Euro.

Entscheidende Wochen bevor

Die kommenden Quartalszahlen werden zeigen, wie tief die Solar-Krise wirklich geht. Eins ist klar: Wacker Chemie muss schnell gegensteuern, um nicht weiter ins Hintertreffen zu geraten. Die Halbleitersparte allein wird den Konzern nicht retten können.

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