Der australisch-deutsche Lithium-Pionier Vulcan Energy hat den Durchbruch geschafft: Ein Finanzierungspaket über 2,2 Milliarden Euro für das Flaggschiff-Projekt in Deutschland steht. Die finale Investitionsentscheidung ist gefallen, die Bagger rollen noch diese Woche an. Doch kann Vulcan damit tatsächlich Europas Lithium-Abhängigkeit brechen – und was bedeutet das für die arg gebeutelte Aktie?

Europa sichert sich strategische Unabhängigkeit

Das Timing könnte kaum brisanter sein: Während die Lithiumpreise am Boden liegen und Investoren dem Sektor den Rücken kehren, stemmt Vulcan Energy eine der größten Projektfinanzierungen der europäischen Lithium-Geschichte. Die 2,2 Milliarden Euro setzen sich aus mehreren Bausteinen zusammen:

  • 1,185 Milliarden Euro Senior-Darlehen von 13 Financiers, darunter die Europäische Investitionsbank (250 Millionen Euro) sowie Exportkreditagenturen aus Australien, Frankreich, Kanada, Dänemark und Italien
  • 204 Millionen Euro deutsche Regierungszuschüsse zur Förderung strategischer heimischer Lithiumproduktion
  • 150 Millionen Euro vom KfW-Rohstofffonds für 14% der deutschen Tochtergesellschaft
  • 133 Millionen Euro von einem Konsortium aus Siemens, Demeter und Hochtief für 15% am Projekt
  • Bis zu 603 Millionen Euro durch eine abgesicherte Kapitalerhöhung zu 2,24 Euro je Aktie

Nicola Beer, Vizepräsidentin der EIB, brachte es auf den Punkt: „Lionheart ist Europas erstes Projekt, das direkte Lithiumextraktion mit erneuerbarer Energieerzeugung kombiniert. Wir stärken Europas Souveränität und unterstützen die Energiewende."

Produktion startet 2028 – Abnahme bereits gesichert

Die Bauphase soll etwa zweieinhalb Jahre dauern. Ab 2028 will Vulcan am Standort Landau und Frankfurt-Höchst jährlich 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid-Monohydrat produzieren – genug für 500.000 E-Auto-Batterien und etwa 12% des europäischen Bedarfs bis 2030.

Das Besondere: Die proprietäre VULSORB®-Technologie extrahiert Lithium aus natürlich erhitzten geothermischen Solen im Oberrheingraben. Der Prozess erzeugt gleichzeitig 275 Gigawattstunden erneuerbare Energie und 560 Gigawattstunden Wärme pro Jahr – und das mit deutlich geringeren CO2-Emissionen als konventioneller Bergbau.

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Die Abnehmer stehen bereits Schlange:

  • Stellantis: 128.000 Tonnen über 10 Jahre
  • LG Energy Solution: 31.000 Tonnen über 6 Jahre
  • Umicore: 23.000 Tonnen über 6 Jahre
  • Glencore: Vertrag im Oktober 2025 unterzeichnet

CEO Cris Moreno betonte, dass etwa 72% der vertraglich zugesicherten Mengen im ersten Jahrzehnt durch Mindest- oder Festpreise abgesichert sind – „deutlich über dem Spotpreis".

Mutiger Schritt im Gegenwind

Executive Chairman Francis Wedin zeigte sich im Reuters-Interview kämpferisch: „Es gab ein Defizit an neuen FID-genehmigten Projekten. Irgendwann wird sich dieser Mangel bemerkbar machen." Während andere Lithium-Entwickler in der Preisflaute aufgeben oder Projekte verschieben, setzt Vulcan auf perfektes Timing: Wenn 2028 die Produktion startet, könnte der Markt längst wieder angespannt sein.

Die Aktie selbst hat in den vergangenen Monaten massiv gelitten – ein Minus von knapp 33% auf Jahressicht spiegelt die Skepsis der Anleger wider. Doch die Finanzierungsrunde könnte ein Wendepunkt sein: Das Projekt ist durchfinanziert, die Technologie im Pilotmaßstab bewiesen, die Abnehmer stehen bereit.

Für Investoren gilt nun: Augen auf den Baufortschritt und die Lithiumpreisentwicklung. Vulcan Energy hat die Weichen gestellt – ob daraus Europas Lithium-Champion wird, entscheidet sich in den nächsten drei Jahren.

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