Die Erste Group schockt mit einer ungewöhnlichen Kombination: Das Kursziel für Voestalpine wird massiv auf 39,50 Euro angehoben – gleichzeitig folgt die Abstufung auf "Halten". Was auf den ersten Blick widersprüchlich wirkt, offenbart bei genauerem Hinsehen eine klare Botschaft: Der österreichische Stahlkonzern hat sich fundamental nach oben entwickelt, doch der Markt hat bereits viel vorweggenommen.

Die wichtigsten Fakten:

  • Kursziel steigt von 26,50 auf 39,50 Euro (+49%)
  • Rating sinkt von "Akkumulieren" auf "Halten"
  • Modernisierung des Drahtwalzwerks in Donawitz beauftragt
  • Fertigstellung der Investition bis Anfang 2027 geplant

Drastische Neubewertung trotz Abstufung

Die Analysten der Erste Group trauen der Voestalpine mittelfristig deutlich mehr zu als bisher. Ein Kurszielssprung von knapp 50 Prozent ist ein starkes Vertrauenssignal in die Ertragskraft des Technologiekonzerns. Die parallele Herabstufung der Empfehlung erklärt sich durch die bereits erfolgte Aufholjagd der Aktie. Mit einem Plus von über 100 Prozent seit Jahresanfang notiert der Titel bei 37,86 Euro nur noch rund vier Prozent unter dem neuen Kursziel.

Die Bewertung liegt damit deutlich über dem Branchenschnitt. Während Wettbewerber teilweise mit einem KGV von unter 10 gehandelt werden, hat Voestalpine die jüngsten positiven Entwicklungen bereits größtenteils eingepreist.

Investition in Premiumsegment

Parallel zur Analystenstudie verkündete Voestalpine heute den offiziellen Auftrag an den italienischen Anlagenbauer Danieli. Die Modernisierung des Drahtwalzwerks am Standort Donawitz soll die technologische Basis für größere Knüppelformate schaffen – bis zu 205 mm im Rundformat, mit Option auf 230 mm.

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Der Schritt unterstreicht die strategische Ausrichtung auf Hochqualitätsstahl. Gerade im Bereich Elektroband, getrieben durch die E-Mobilität, sehen Branchenexperten bis 2033 ein durchschnittliches Wachstum von sieben Prozent pro Jahr. Voestalpine plant in diesem Segment bereits neue Kapazitäten von über 200.000 Tonnen jährlich.

Branche in Bewegung

Das Timing der Nachrichten könnte kaum besser sein. Der europäische Stahlsektor erlebt derzeit eine Phase der Konsolidierung. Klöckner & Co verhandelt mit Worthington Steel über eine Übernahme, bei Salzgitter stehen ebenfalls Entscheidungen an. In diesem Umfeld positioniert sich Voestalpine nicht als Übernahmeziel, sondern als technologischer Vorreiter mit klarem Fokus auf das Premiumsegment.

Die Diskrepanz zwischen hohem Kursziel und "Halten"-Votum spiegelt genau diese Gemengelage wider: Substanz und Perspektive stimmen, doch das Bewertungsniveau lässt wenig Luft für kurzfristige Kurssprünge.

Die Fertigstellung der Investition in Donawitz Anfang 2027 bietet langfristig orientierte Investoren einen konkreten Meilenstein. Bis dahin dürfte die Aktie versuchen, sich am neuen Analysten-Niveau zu orientieren – unterstützt durch die anhaltende Dynamik im Sektor.

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