Voestalpine Aktie: Crash oder clevere Strategie?

Der österreichische Stahlriese Voestalpine schockte im Oktober mit einer drastischen Gewinnwarnung – das EBITDA-Ziel wurde um satte 300 Millionen Euro gekappt. Doch während andere Stahlkonzerne im Krisenmodus verharren, wagte Voestalpine einen spektakulären Coup: Als erstes europäisches Stahlunternehmen überhaupt platzierte der Konzern eine Green Bond über 500 Millionen Euro. Ist das der verzweifelte Griff nach Strohhalmen oder ein cleverer strategischer Schachzug in schwierigen Zeiten?
Gewinnwarnung schockt Anleger
Die Zahlen sind ernüchternd: Im ersten Halbjahr 2024/25 brach der Umsatz um 5,5% auf 8,0 Milliarden Euro ein. Noch dramatischer fiel das operative Ergebnis um über 20% auf 718 Millionen Euro. Besonders bitter: Sondereffekte aus dem Verkauf der deutschen Tochter Buderus Edelstahl belasteten das EBITDA mit 81 Millionen Euro.
Die Konsequenz folgte prompt im Oktober: Statt der ursprünglich avisierten 1,7 Milliarden Euro EBITDA rechnet Voestalpine nun nur noch mit rund 1,4 Milliarden Euro für das Gesamtjahr. Eine Korrektur, die das Vertrauen der Investoren erschütterte.
Pionier-Status bei Green Bonds
Doch ausgerechnet in dieser schwierigen Phase gelang Voestalpine ein bemerkenswerter Coup. Am 25. September platzierte der Konzern als erstes europäisches Stahlunternehmen erfolgreich einen Green Bond im Volumen von 500 Millionen Euro.
Die wichtigsten Eckdaten der aktuellen Entwicklung:
- EBITDA-Prognose um 300 Mio. auf 1,4 Mrd. Euro gesenkt
- Umsatzrückgang um 5,5% auf 8,0 Milliarden Euro im Halbjahr
- Pionier-Status: Erste Green Bond eines europäischen Stahlkonzerns
- Portfolio-Bereinigung: Verkauf von Buderus Edelstahl abgeschlossen
- Expansion in Nordamerika mit 70 Mio. Euro Investment geplant
Erfolgreiche Portfolio-Bereinigung
Parallel zur Finanzierungsoffensive räumte CEO Herbert Eibensteiner das Portfolio auf. Der Verkauf von Buderus Edelstahl an die Investmentfirma Mutares ist abgeschlossen – ein strategischer Befreiungsschlag von einem Problemkind mit 1.130 Beschäftigten und 362 Millionen Euro Umsatz.
"In Geschäftsbereichen mit strukturellen Veränderungen haben wir sofort reagiert", betonte Eibensteiner die Handlungsfähigkeit des Konzerns trotz widriger Umstände.
Lichtblicke trotz Gegenwind
Während die High Performance Metals Division unter Druck steht, zeigt sich die Steel Division überraschend robust. Trotz Umsatzrückgang stieg das EBITDA sogar um 2,4% auf 524,6 Millionen Euro – die Marge verbesserte sich von 11,4% auf 12,3%.
Hoffnung kommt auch aus Übersee: Voestalpine investiert 70 Millionen Euro in die Erweiterung der US-Produktionskapazitäten und schuf Langzeitverträge mit zwei globalen Lkw-Herstellern. In Tschechien entsteht für Nexen Tire das mit 50 Metern höchste Hochregallager der Konzerngeschichte.
Defensive Positionierung mit Weitsicht?
Mit einem aktuellen Kurs von 28,72 Euro hat die Voestalpine-Aktie trotz der jüngsten Schwächephase seit Jahresanfang beachtliche 57,89% zugelegt. Die defensive EBITDA-Prognose von 1,4 Milliarden Euro mag enttäuschen – doch sie verschafft dem Management Spielraum für positive Überraschungen.
Die Green Bond-Finanzierung für das "greentec steel"-Programm zeigt: Voestalpine denkt langfristig und positioniert sich als Technologieführer für CO2-neutrale Stahlproduktion. In einem Markt, der zunehmend auf Nachhaltigkeit setzt, könnte sich diese Weitsicht als entscheidender Wettbewerbsvorteil erweisen.
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