Während die Märkte nervös auf Konjunktursignale reagieren, macht der französische Infrastruktur-Riese Vinci mit soliden Halbjahreszahlen auf sich aufmerksam. JPMorgan sieht in der aktuellen Bewertung eine klare Kaufgelegenheit und bestätigt das Kursziel von 143 Euro. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von rund 17 Prozent zum aktuellen Niveau. Doch was steckt hinter dieser bullischen Einschätzung?

Operative Stärke überzeugt die Analysten

Die US-Investmentbank belässt ihre "Overweight"-Einstufung nach einer gründlichen Analyse der jüngsten Geschäftsergebnisse. Analystin Elodie Rall justierte zwar ihre Schätzungen nach dem Halbjahresbericht, bestätigte aber das ambitionierte Kursziel von 143 Euro.

Der Optimismus der Wall Street-Experten fußt auf beeindruckenden operativen Kennzahlen:

  • Umsatzwachstum: Plus 3,2% auf knapp 35 Milliarden Euro im ersten Halbjahr
  • Ebitda-Sprung: Operatives Ergebnis kletterte um 8,0% auf über 6,1 Milliarden Euro
  • Airport-Boom: Passagieraufkommen bei VINCI Airports stieg um 6,4%
  • Maut-Erholung: Verkehr auf den Autoroutes legte um 2,2% zu

Warum die Gewinnwarnung kein Problem darstellt

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Trotz der robusten Geschäftsentwicklung trübte ein Faktor die Bilanz: Der Nettogewinn rutschte um 5 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro ab. Verantwortlich dafür ist jedoch keine operative Schwäche, sondern eine höhere Steuerbelastung in Frankreich.

JPMorgan wertet diesen Rückgang als vorübergehendes Phänomen und konzentriert sich stattdessen auf die Margenstärke in allen Geschäftssparten. Die Effizienzsteigerungen bei Konzessionen und Energie-Projekten signalisieren eine anhaltend hohe Nachfrage in Vincis Kernmärkten.

Die Aktie notiert derzeit rund 6 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch – für JPMorgan offenbar eine attraktive Einstiegsgelegenheit in einen defensiven Infrastruktur-Titel mit stabilen Cash-Flows.

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