Verve Aktie: SDax-Debüt wird zum Desaster

Der Timing hätte nicht schlechter sein können: Kaum drei Wochen nach dem Aufstieg in den SDax muss Verve seine Jahresprognose drastisch zusammenstreichen. Der schwedische AdTech-Spezialist senkte am Donnerstagabend seine Umsatzerwartung von ursprünglich 530-565 Millionen Euro auf nur noch 485-515 Millionen Euro. Beim bereinigten Ebitda wird nun mit lediglich 125-140 Millionen Euro gerechnet - ein Rückgang von bis zu 35 Millionen Euro gegenüber der bisherigen Prognose.
Die Aktie reagierte prompt: Auf Tradegate verlor der Titel über vier Prozent. Ein bitterer Start für einen Neuling im Nebenwerteindex, der erst am 11. Juli den Platz von 1&1 übernommen hatte.
Technisches Chaos kostet Millionen
Verantwortlich für das Debakel sind gleich zwei schwerwiegende Probleme. Der größte Brocken: Technische Schwierigkeiten bei der Plattformvereinheitlichung haben dem Unternehmen rund 34 Millionen Euro Umsatz gekostet. Load Balancer-Probleme, Unterbrechungen des Gebotsvolumens und Störungen der KI-Algorithmen sorgten für erhebliche Ausfälle.
Besonders schmerzhaft: Das Onboarding neuer Kunden verzögerte sich massiv. Was als strategischer Schritt zur Effizienzsteigerung gedacht war, entpuppte sich als kostspieliger Rückschlag. Zwar wurde die Vereinheitlichung im Juli abgeschlossen, doch die Erholung verläuft schleppender als erhofft.
Zusätzlich belasten einmalige Support- und Infrastrukturkosten von vier Millionen Euro das bereinigte Ebitda. Insgesamt schlagen die technischen Probleme mit 23 Millionen Euro zu Buche.
Währungsfalle verschärft die Lage
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Als wäre das nicht genug, traf das Unternehmen auch eine ungünstige Wechselkursentwicklung. Der schwächere Dollar gegenüber dem Euro sorgt für zusätzliche neun Millionen Euro Belastung beim Ebitda. Ursprünglich hatte Verve mit Schwankungen von plus/minus zwei Prozent kalkuliert - die Realität fiel deutlich bitterer aus.
Das Management sieht kaum Chancen, die entstandenen Verluste bis Jahresende aufzuholen. Eine ernüchternde Einschätzung für Anleger, die auf eine schnelle Erholung gehofft hatten.
Vorgezogene Zahlen als Schadensbegrenzung?
Um weitere Ungewissheiten zu vermeiden, will Verve seinen Halbjahresbericht bereits am 15. August vorlegen - früher als geplant. Ob diese Transparenzoffensive die geschädigten Anleger besänftigen kann, bleibt fraglich.
Der SDax-Aufsteiger steht vor einer schwierigen Phase: Während Konkurrenten von der digitalen Werbung profitieren, kämpft Verve mit selbstverschuldeten technischen Problemen und externen Währungsrisiken.
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