Die jüngsten Quartalszahlen des Impfstoffentwicklers Valneva sorgen für Stirnrunzeln: Der Umsatz klettert deutlich, doch unterm Strich meldet das Unternehmen einen Verlust. Wie passt das zusammen und welche Signale sendet das Management inmitten dieser gemischten Nachrichtenlage?

Ein genauerer Blick auf die Zahlen

Im ersten Quartal 2025 konnte Valneva seinen Gesamtumsatz eindrucksvoll auf 49,2 Millionen Euro steigern, ein deutliches Plus gegenüber den 32,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Auch der reine Produktumsatz legte kräftig von 32,1 Millionen Euro auf 48,6 Millionen Euro zu. Doch die Freude über das Umsatzwachstum wird durch einen Nettoverlust von 9,2 Millionen Euro getrübt.

Der Haken beim Vorjahresvergleich

Dieser Verlust steht im scharfen Kontrast zum ersten Quartal 2024, als noch ein Nettogewinn von 58,9 Millionen Euro in den Büchern stand. Allerdings ist hier Vorsicht geboten: Dieser damalige Gewinn war maßgeblich durch einen Sondereffekt, den Verkauf eines Priority Review Vouchers (PRV), begünstigt. Ohne diesen einmaligen Ertrag zeigt sich nun ein ehrlicheres, wenn auch zunächst ernüchterndes Bild der operativen Ertragslage. Ist das also ein Grund zur Panik?

Positive Signale: Kostenbremse und bestätigte Prognose

Das Management von Valneva scheint von der aktuellen Entwicklung wenig beunruhigt. Trotz des Quartalsverlustes hält das Unternehmen an seiner Finanzprognose für das Gesamtjahr 2025 fest. Erwartet werden weiterhin Produktverkäufe in einer Spanne von 170 bis 180 Millionen Euro. Ein entscheidender Faktor für diese Zuversicht dürfte die deutlich verbesserte Kostenkontrolle sein. Der operative Cash-Burn, also der Mittelabfluss im laufenden Geschäft, konnte im ersten Quartal um beachtliche 71 Prozent auf 8,1 Millionen Euro reduziert werden, verglichen mit 28,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr 2025 plant Valneva sogar, den operativen Mittelabfluss um mehr als die Hälfte zu senken. Das dürfte Anleger aufhorchen lassen.

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Dieser rigide Sparkurs, gepaart mit der bestätigten Prognose, sendet ein starkes Signal. Die liquiden Mittel beliefen sich zum Ende des ersten Quartals auf 153,0 Millionen Euro, wobei ein Erlös von 14,2 Millionen US-Dollar aus einer im April 2025 durchgeführten Kapitalmaßnahme mit Novo Holdings hier noch nicht einmal enthalten ist.

Die Reaktion der Anleger auf diese Nachrichtenlage fiel heute zunächst positiv aus: Die Valneva-Aktie konnte bis zum Mittag um rund 3,45 % auf 3,06 Euro zulegen. Seit Jahresbeginn steht damit immerhin ein Plus von über 30 % zu Buche, auch wenn der Kurs auf Jahressicht noch leicht im Minus notiert.

Die wichtigsten Fakten aus dem Quartalsbericht auf einen Blick:

  • Gesamtumsatz Q1 2025: 49,2 Mio. Euro (deutliche Steigerung)
  • Nettoverlust Q1 2025: 9,2 Mio. Euro (Vorjahr durch Sondereffekt geprägt)
  • Reduktion operativer Cash-Burn Q1 2025: um 71% auf 8,1 Mio. Euro
  • Liquide Mittel Ende Q1 2025: 153,0 Mio. Euro
  • Finanzprognose für 2025: Bestätigt

Was bedeutet das für Valneva?

Die aktuellen Zahlen von Valneva zeichnen somit ein differenziertes Bild. Der Umsatz steigt, was grundsätzlich positiv ist. Der Verlust im ersten Quartal relativiert sich durch den Sondereffekt im Vorjahr und wird durch die starke Verbesserung beim Cash-Burn und die bestätigte Jahresprognose abgefedert. Die entscheidende Frage bleibt, ob Valneva seine klinischen Programme erfolgreich vorantreiben und die kommerzielle Dynamik seiner Impfstoffe, insbesondere des vielbeachteten Chikungunya-Impfstoffs, weiter steigern kann. Der Fokus auf Kosteneffizienz scheint jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung zu sein.

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