Der französisch-österreichische Impfstoffhersteller schockte diese Woche die Märkte mit einer Umsatzwarnung und sieht sich nun sogar einer anwaltlichen Untersuchung wegen möglichen Wertpapierbetrugs gegenüber. Auslöser der Misere: Die US-Gesundheitsbehörde stoppte im August den vermeintlichen Blockbuster-Impfstoff gegen Chikungunya. Können die verbleibenden Pipeline-Projekte das Ruder noch herumreißen?

Doppelschlag erschüttert das Vertrauen

Gleich zwei heftige Rückschläge trafen Valneva diese Woche mit voller Wucht. Zunächst kassierte das Unternehmen am Montag seine Jahresprognose: Statt der ursprünglich avisierten 170 bis 180 Millionen Euro Produktumsatz rechnet das Management nun nur noch mit 155 bis 170 Millionen Euro. Auch beim Gesamtumsatz musste nach unten korrigiert werden - von 180 bis 190 Millionen auf 165 bis 180 Millionen Euro.

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Der Grund für diese empfindliche Delle liegt in den USA: Die FDA hatte im August die Marktzulassung für den Chikungunya-Impfstoff IXCHIQ wegen Sicherheitsbedenken auf Eis gelegt. Dieser Wirkstoff galt als wichtiger Hoffnungsträger und sollte zum Umsatzgaranten werden.

Als wäre das nicht genug, folgte am Samstag der nächste Tiefschlag: Die Anwaltskanzlei Pomerantz kündigte eine Untersuchung im Namen von Investoren an. Geprüft werden soll, ob sich Valneva oder dessen Führung des Wertpapierbetrugs schuldig gemacht haben - im direkten Zusammenhang mit den IXCHIQ-Problemen.

Notfinanzierung soll Luft verschaffen

Um die angespannte Finanzlage zu stabilisieren, griff Valneva zu drastischen Maßnahmen: Eine neue Kreditfazilität über bis zu 500 Millionen US-Dollar mit von Pharmakon Advisors verwalteten Fonds soll Entlastung bringen. Die erste Tranche von 215 Millionen Dollar fließt direkt in die Tilgung bestehender Schulden.

Die wichtigsten Fakten zur Krise:
- Umsatzprognose um bis zu 15 Millionen Euro gesenkt
- FDA stoppte Chikungunya-Impfstoff IXCHIQ wegen Sicherheitsbedenken
- Anwaltskanzlei prüft möglichen Wertpapierbetrug
- 500-Millionen-Dollar-Kreditlinie als Finanzspritze

Borreliose-Impfstoff als letzte Hoffnung?

Doch gibt es noch einen Lichtblick in der düsteren Valneva-Story? Tatsächlich läuft die entscheidende Phase-3-Studie für den gemeinsam mit Pfizer entwickelten Borreliose-Impfstoff VLA15 weiterhin planmäßig. Sollten die Daten positiv ausfallen, könnte bereits 2026 die Zulassung bei FDA und EMA beantragt werden.

Dieser Wirkstoffkandidat gilt nun als der wichtigste Werttreiber in der Pipeline - und könnte über Erfolg oder Misserfolg der gesamten Investitions-Story entscheiden. Alle Augen richten sich daher auf die für den 13. November erwarteten Quartalszahlen, die weitere Einblicke in die Entwicklung gewähren dürften.

Nach dem Kursrutsch auf 4,46 Euro am Freitag bleibt die Aktie extrem volatil. Bis Klarheit über das Schicksal von IXCHIQ und die Fortschritte bei VLA15 herrscht, dürften die Nerven der Anleger blank liegen.

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