Der US-Gesundheitsriese Unitedhealth steckt tief in der Klemme. Nach einer Phase deutlicher Marktkorrekturen soll nun der Verkauf der verlustreichen Lateinamerika-Sparte für rund eine Milliarde Dollar die Wende einleiten. Doch reicht dieser drastische Schritt, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen und den Abwärtstrend zu stoppen?

Radikaler Schnitt: Unitedhealth flieht aus Lateinamerika

Im Zentrum der aktuellen Strategie steht der geplante Verkauf der Tochtergesellschaft Banmedica. Diese operiert in Kolumbien und Chile und hat dem Konzern Verluste von über acht Milliarden Dollar eingebrockt. Vier nicht-bindende Angebote, unter anderem von Acon Investments und Patria Investments, werden derzeit geprüft. Mit dem Verkauf will sich Unitedhealth auf seinen profitableren Kernmarkt in den USA konzentrieren und eine erhebliche finanzielle Belastung loswerden.

Die Dringlichkeit dieses Schrittes, der bereits 2022 eingeleitet wurde, hat unter dem anhaltenden finanziellen Druck zugenommen. Bis Juli werden verbindliche Angebote für Banmedica erwartet. Diese strategische Neuausrichtung fällt unter die Ägide des neuen CEOs Steve Hemsley, der erst im Mai 2025 das Ruder übernahm.

Investoren bleiben skeptisch

Trotz der Verkaufspläne zeigt sich der Markt weiterhin zurückhaltend. Die Aktivität am Optionsmarkt deutet auf eine vorsichtige bis bärische Haltung hin: Bei einer Analyse von 26 ungewöhnlichen Optionsgeschäften zeigten 65 % eine negative Erwartungshaltung, während nur 30 % optimistisch gestimmt waren.

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Auch institutionelle Investoren scheinen ihre Positionen anzupassen. So reduzierte beispielsweise Handelsbanken Fonder AB seine Beteiligung an Unitedhealth im ersten Quartal um 7,3 %. Solche Bewegungen können oft ein Indikator für die Einschätzung der weiteren Kursentwicklung durch professionelle Marktteilnehmer sein.

Analysten uneins: Lichtblick oder weiter Talfahrt?

Die Meinungen der Analysten zur Aktie gehen auseinander. Während Keybanc (Kursziel 450 Dollar) und JP Morgan (Kursziel 405 Dollar) weiterhin optimistische Einstufungen vergeben, hat BofA Securities sein Rating kürzlich auf „Neutral“ gesenkt und das Kursziel auf 350 Dollar reduziert. Das durchschnittliche Kursziel von fünf Analysten lag in den letzten 30 Tagen bei 391,40 Dollar.

Hinter Unitedhealth liegt eine turbulente Zeit: ein Cyberangriff Anfang 2024, ein enttäuschender Ausblick für das dritte Quartal 2024 und der abrupte Chefwechsel im Mai 2025. Zudem musste das Unternehmen seine Jahresprognose aufgrund gestiegener Kosten im Bereich Medicare Advantage nach unten korrigieren und die Prognose für 2025 im Mai komplett aussetzen. Die Quittung am Aktienmarkt folgte prompt: Seit Jahresbeginn brach der Kurs um über 46 % ein.Ein kleiner Hoffnungsschimmer blitzte jedoch im ersten Quartal 2025 auf, als Unitedhealth mit einem Nettogewinn von 6,4 Milliarden Dollar in die Profitabilität zurückkehrte.

Der geplante Verkauf von Banmedica ist unbestreitbar ein wichtiger Schritt zur finanziellen Entlastung. Ob dieser Befreiungsschlag jedoch ausreicht, um das Ruder nachhaltig herumzureißen und Unitedhealth wieder auf einen stabilen Wachstumspfad zu führen, werden die kommenden Monate zeigen müssen.

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