Die trügerische Ruhe nach der Credit-Suisse-Integration ist vorbei. Gleich zwei Schocks treffen die Großbank zum Wochenstart hart: Während ein Londoner Gericht eine dreistellige Millionenzahlung erzwingt, formiert sich an der Heimatfront massiver politischer Widerstand. Droht nach den teuren Altlasten der übernommenen Krisenbank nun sogar die Zerschlagung des Finanzgiganten?

Millionen-Strafe besiegelt

Der Montag brachte Gewissheit in einem der zähesten Rechtsstreitigkeiten der Firmengeschichte. Das Judicial Committee of the Privy Council in London bestätigte endgültig ein Urteil gegen die UBS als Rechtsnachfolgerin der Credit Suisse. Die bittere Konsequenz: Die Bank muss 607 Millionen US-Dollar an den georgischen Milliardär und Ex-Premier Bidzina Ivanishvili zahlen.

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Damit scheiterte der letzte Versuch der UBS, das Urteil anzufechten. Die Argumentation, man könne nicht für die kriminellen Alleingänge des ehemaligen Beraters Patrice Lescaudron haften, ließen die Richter nicht gelten. Sie sahen ein systematisches Versagen in der Aufsicht. Für Anleger ist dies ein weckrufartiger Dämpfer: Das "Aufräumen" des Credit-Suisse-Scherbenhaufens kostet weiterhin massiv Liquidität.

Blocher fordert radikale Trennung

Als wäre das juristische Desaster nicht genug, eröffnet sich in der Schweiz ein gefährlicher politischer Nebenkriegsschauplatz. Christoph Blocher, SVP-Stratege und Alt-Bundesrat, fordert nun offen die sofortige Aufspaltung der Bank.

Sein Argument: Das Institut sei in der aktuellen Form ein unkalkulierbares "Too Big To Fail"-Risiko für die Schweiz. Blocher verlangt eine Trennung des US-Geschäfts vom Schweizer Kern, sodass Aktionäre künftig Anteile an zwei getrennten Gesellschaften halten würden. Da der Bundesrat ohnehin strengere Eigenkapitalvorschriften prüft, erhöht dieser Vorstoß den regulatorischen Druck auf CEO Sergio Ermotti enorm.

Die aktuelle Gemengelage drückt spürbar auf die Stimmung. Der Titel kämpft mit Gegenwind und verlor auf Wochensicht bereits 2,72 Prozent an Wert. Mit einem Kurs von zuletzt 31,87 Euro entfernt sich die Aktie damit weiter von ihrem 52-Wochen-Hoch.

Ein kleiner Lichtblick in den USA

Inmitten der Hiobsbotschaften ging eine leichte Entwarnung fast unter: Der US Supreme Court lehnte es ab, eine Berufung im Whistleblower-Fall Trevor Murray erneut zu hören. Dies verhindert vorerst eine sofortige millionenschwere Auszahlung und verbucht einen taktischen Sieg für die Rechtsabteilung. Doch dieser Erfolg verblasst angesichts der drohenden Strukturdebatten.

Die Belastungsfaktoren im Überblick:

  • Teures Erbe: Die Zahlung von 607 Mio. USD im Ivanishvili-Prozess belastet die Bilanz direkt.
  • Struktur-Debatte: Politische Schwergewichte drängen auf Zerschlagung, was Unsicherheit schürt.
  • Nervosität: Die operative Stärke im Wealth Management wird derzeit komplett von juristischen Altlasten überlagert.

Es zeigt sich deutlich: Die UBS ist noch immer Gefangene der Vergangenheit ihrer übernommenen Konkurrentin. Solange solche juristischen Großkaliber nicht vollständig abgearbeitet sind und die Politik eine Zerschlagung diskutiert, bleibt die Aktie für plötzliche Rücksetzer anfällig.

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