UBS Aktie: Erwartungsdruck?

Das Schweizer Parlament hat UBS einen schweren Schlag versetzt. Mit 104 zu 86 Stimmen lehnten die Nationalräte am Montag einen Aufschub der neuen Kapitalvorschriften ab - was bedeutet, dass bereits 2027 strengere Regeln greifen könnten statt wie erhofft später. Die Reaktion ließ nicht auf sich warten: UBS-Chef Sergio Ermotti stellte umgehend klar, dass eine Schrumpfung der Bank keine Option sei. Doch kann die Großbank den enormen Kapitaldruck stemmen?
Parlamentsschlag kostet Milliarden
Die Abstimmung im Schweizer Unterhaus hat weitreichende Folgen. Neue Bewertungsvorschriften für immaterielle Vermögenswerte wie Software oder latente Steueransprüche werden UBS zusätzliche 3 Milliarden Dollar an Kapital kosten. Das ist nur ein Bruchteil des Gesamtproblems: Die Schweizer Regierung fordert von der Großbank insgesamt bis zu 26 Milliarden Dollar zusätzliches Kernkapital.
Die Fakten im Überblick:
- Gesamtpuffer von bis zu 42 Milliarden Dollar inklusive Credit Suisse-Auflagen
- Umsetzung ab 2027 mit sechsjähriger Übergangsphase
- Frühere Einführung der Kapitalregeln nun wahrscheinlich
- Mögliche Beeinträchtigung der Dividendenpolitik
"Schrumpfung ist keine Strategie"
UBS-CEO Sergio Ermotti reagierte prompt auf die parlamentarische Niederlage. Der Bankchef machte deutlich, dass eine Verkleinerung der Bank nicht die Antwort auf die Schweizer Regulierungsvorschläge sei. Stattdessen hofft Ermotti weiterhin auf eine "vernünftige Lösung" in den laufenden Diskussionen in Bern.
Die Bank warnt bereits vor internationalen Wettbewerbsnachteilen durch die strengen Schweizer Auflagen. Während globale Konkurrenten mit weniger rigiden Kapitalanforderungen operieren können, droht UBS ein struktureller Nachteil.
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Zusätzlicher Druck durch Personalabgänge
Als wäre der regulatorische Gegenwind nicht genug, verliert UBS derzeit auch wichtige Führungskräfte. AlbaCore Capital Group warb Viktor Kozel und drei weitere Teammitglieder aus dem UBS Asset Management ab, um eine neue Infrastruktur-Schulden-Strategie zu starten.
Noch ist nicht alles verloren
Die parlamentarische Schlacht ist noch nicht endgültig entschieden. Das Oberhaus muss noch über dieselbe Frage abstimmen, was den Vorschlag später im Jahr möglicherweise zurück ins Unterhaus bringen könnte. UBS kämpft also weiter um Zeit bei der Umsetzung der kostspieligen Kapitalregeln.
Die Bank steht damit vor ihrer größten regulatorischen Herausforderung seit der Credit Suisse-Integration. Ob sie auch unter verschärften Bedingungen ihre starke Marktposition halten kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
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