Der Halbleiterzulieferer SUSS MicroTec steckt in einer kniffligen Lage. Nach zwei außergewöhnlich starken Jahren bremsen die Kunden plötzlich ab - und das spürt das Unternehmen deutlich. Im zweiten Quartal brachen die Neuaufträge um 16 Prozent auf 79 Millionen Euro ein. Für das erste Halbjahr steht damit ein Minus von 13 Prozent bei 167 Millionen Euro zu Buche.

CEO Burkhardt Frick sieht die Ursachen in der aktuellen Unsicherheit am Markt. Die Kunden halten sich zurück, während sie erst einmal ihre bereits gelieferten Anlagen in Betrieb nehmen. Besonders bitter: Viele verschieben ihre Bestellungen oder ordern ganz andere Produkte als noch in der Hochphase der ersten KI-Welle.

Der KI-Boom ist vorerst vorbei

Damals liefen vor allem die temporären Bonder und Debonder des Unternehmens wie geschnitten Brot. Diese Spezialgeräte waren in der KI-Euphorie besonders gefragt. Doch diese Zeiten scheinen erstmal passé zu sein. Die Kunden bestellen nun deutlich selektiver und warten länger mit ihren Entscheidungen.

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Die Börse reagierte bereits Ende Juli mit einem heftigen Ausverkauf. Nachdem SUSS die Margenprognose nach unten korrigierte, stürzte der Kurs um mehr als 20 Prozent ab. Das Umsatzziel hielt das Management dagegen aufrecht - ein schwacher Trost für geschockte Anleger.

Durststrecke oder Wendepunkt?

Die aktuelle Schwäche dürfte noch eine Weile anhalten. Solange die Kunden ihre neuen Anlagen erst einmal hochfahren und die Marktlage unsicher bleibt, werden Bestellungen weiter schleppend eingehen. Für SUSS bedeutet das: Die goldenen Zeiten der vergangenen beiden Jahre sind vorerst Geschichte.

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