Super Micro Computer Aktie: Verzögerte Fortschritte?

Die KI-Hoffnungsträger geraten ins Straucheln - ausgerechnet Super Micro Computer, bisheriger Profiteur des KI-Booms, schockt Anleger mit einer drastisch gekürzten Prognose. Die Aktie des Server-Spezialisten stürzt ab, nachdem das Unternehmen seine Umsatzerwartungen für das laufende Quartal massiv nach unten korrigiert hat. Steht die KI-Euphorie vor einer ernüchternden Realitätsprüfung?

Revenue-Prognose massiv gekürzt

Der Auslöser für den Kurssturz liegt in einer enttäuschenden Geschäftsaussicht: Super Micro Computer hat seine Umsatzprognose für das erste Quartal 2026 von ursprünglich 6-7 Milliarden US-Dollar auf nur noch 5 Milliarden US-Dollar gesenkt. Diese Korrektur liegt deutlich unter den Analystenerwartungen von 6,52 Milliarden US-Dollar und signalisiert kurzfristige Probleme bei der Abwicklung großer KI-Projekte.

Das Unternehmen begründet die Anpassung mit verschobenen Lieferzeitplänen für bedeutende Kundenaufträge im KI-Bereich. Die Erlöse aus diesen Geschäften sollen nun erst im zweiten Quartal realisiert werden - eine Verschiebung, die bei Investoren sofort für Unmut sorgte.

Langfristige Perspektive bleibt intakt

Trotz der kurzfristigen Delle betont die Unternehmensführung weiterhin die positive Langfristperspektive. CEO Charles Liang hält an der Jahresprognose von rund 33 Milliarden US-Dollar Umsatz fest und verweist auf anhaltend starke Nachfrage nach flüssigkeitsgekühlten KI-Systemen. Doch können diese Aussagen die Anleger beruhigen?

Die Marktreaktion spricht eine klare Sprache: Die Aktie verzeichnete Verluste von rund 9 Prozent und entwickelte sich zu einem der meistdiskutierten Werte auf Handelsplattformen - mit überwiegend negativer Stimmung. Die Diskrepanz zwischen kurzfristiger Enttäuschung und langfristigem Optimismus stellt Anleger vor die Frage: Handelt es sich hier nur um eine temporäre Verzögerung - oder um das Ende der ungebremsten KI-Euphorie?