Super Micro Computer Aktie: Missglückte Vorhaben?
Super Micro Computer sorgt wieder für Diskussionen an der Wall Street. Nach mehreren Quartalen mit verfehlten Erwartungen wächst die Skepsis, ob das Unternehmen vom KI-Boom wirklich so stark profitieren kann wie erhofft. Ein frischer Analysten-Downgrade, hohe Short-Positionen und ein kritischer Unterstützungsbereich im Chart setzen den Titel zusätzlich unter Druck.
Analysten werden vorsichtiger
In der vergangenen Woche wurde die Aktie auf „Hold“ herabgestuft. Begründung: Die operative Entwicklung bleibt deutlich hinter den Hoffnungen zurück, die der Markt an einen Profiteur des KI-Infrastrukturbooms stellt.
Konkret hat Super Micro Computer inzwischen das siebte Quartal in Folge keinen sogenannten „Dual Beat“ geschafft – also weder Umsatz noch Gewinn gleichzeitig über den Erwartungen abgeliefert. Analysten verweisen zudem auf stagnierende Margen und wiederkehrende Gewinnverfehlungen. Aus ihrer Sicht gelingt es dem Unternehmen derzeit nicht, die hohe Nachfrage nach KI-Servern in nachhaltig steigenden Wert für Aktionäre zu übersetzen.
Gleichzeitig verweisen sie auf den wachsenden Abstand zu größeren Wettbewerbern wie Dell und HPE. Diese können offenbar Skalenvorteile und Preissetzungsmacht besser ausspielen, während Super Micro mit höheren Kosten und härterem Preiswettbewerb ringt.
Hohe Short-Quote signalisiert Skepsis
Der Pessimismus zeigt sich deutlich in den Short-Interest-Daten. Mitte Dezember lag der Anteil leerverkaufter Aktien bei rund 17,84 % des frei handelbaren Bestands – ein im historischen Vergleich hoher Wert.
- Etwa 89,16 Millionen Aktien sind aktuell leerverkauft.
- Gegenüber früheren Berichtszeiträumen ist dies ein Anstieg, was auf eine wachsende Zahl von Marktteilnehmern hinweist, die mit weiter fallenden oder stagnierenden Kursen rechnen.
- Mit dem aktuellen Handelsvolumen ergibt sich ein Days-to-Cover-Wert von rund 4,7 Tagen – theoretisch genug Grundlage für einen Short Squeeze, falls es zu klar positiven Überraschungen käme. Momentan bleibt dieses Szenario aber rein potenziell.
Technische Lage: Unterstützung im Test
Charttechnisch steht die Aktie an einer heiklen Marke. Der Bereich um 30 US‑Dollar fungiert seit Ende September 2025 als psychologisch und technisch wichtige Unterstützung.
- Die unmittelbare Unterstützung liegt bei rund 30 US‑Dollar. Ein klarer Bruch darunter könnte eine neue Verkaufswelle auslösen und die Aktie in Richtung der Jahrestiefs drücken.
- Auf der Oberseite liegt dichter Widerstand: Seit Ende September hat der Titel bereits deutlich an Wert verloren, was ein schweres „Überhanggebiet“ aus frustrierten Käufern hinterlässt, die bei Erholungen zum Ausstieg neigen.
Aktuell notiert die Aktie bei 30,64 US‑Dollar und damit rund 13 % unter dem 50‑Tage-Durchschnitt von 35,22 US‑Dollar. Vom 52‑Wochen-Hoch bei 60,71 US‑Dollar ist der Kurs fast um die Hälfte entfernt, was den anhaltenden Druck der vergangenen Monate unterstreicht.
Vom Governance- zum Performance-Risiko
Ein früheres Hauptthema – das Risiko einer Börsenrücknahme wegen verspäteter Finanzberichte – ist inzwischen vom Tisch. Im Februar 2025 hatte Super Micro die ausstehenden Abschlüsse für das Geschäftsjahr 2024 sowie die Quartale Q1 und Q2 2025 nachgereicht und damit die unmittelbare Delisting-Gefahr abgewendet.
Seitdem hat sich der Fokus des Marktes verschoben: Weg von der reinen Compliance-Frage, hin zur Frage der Umsetzung. Kurz gesagt: Statt eines „Governance Discounts“ dominiert nun ein „Performance Discount“.
Im Mittelpunkt steht dabei die Wettbewerbsposition im Markt für flüssiggekühlte Server, einem Schlüsselbereich für Hochleistungs- und KI-Anwendungen. Zwar hat Super Micro neue Produkte auf Basis von NVIDIA-Architekturen angekündigt, doch die anhaltenden Gewinnverfehlungen deuten darauf hin, dass hohe operative Kosten und aggressives Pricing der Konkurrenz die Profitabilität deutlich belasten.
Aktuelle Marktsituation und Ausblick
Die Aktie pendelt derzeit knapp über der Marke von 30 US‑Dollar und zeigt kaum Anzeichen für eine deutliche Erholung. Der Relative-Stärke-Index (RSI) liegt mit 43 Punkten im neutralen Bereich, was weder überkaufte noch klar überverkaufte Bedingungen signalisiert.
Zusammengefasst stellt sich die Lage so dar:
- Kursverlauf: Der Titel konsolidiert nahe der wichtigen 30‑Dollar-Zone und liegt deutlich unter den mittleren und langfristigen Durchschnitten.
- Fundamentale Sicht: Herabstufung auf „Hold“ aufgrund ausbleibender Dual Beats, stagnierender Margen und zunehmenden Konkurrenzdrucks.
- Sentiment: Hohe Short-Quote von rund 17,8 % des Free Floats, was einen ausgeprägten Pessimismus widerspiegelt.
- Zentrales Risiko: Ein Unterschreiten der 30‑Dollar-Unterstützung könnte den bestehenden Abwärtstrend deutlich beschleunigen.
Damit bleibt Super Micro Computer derzeit eine klassische „Show-me-Story“: Eine nachhaltige Neubewertung nach oben setzt voraus, dass das Management in den kommenden Quartalen stabile Margen vorlegt und wiederholt sowohl Umsatz- als auch Gewinnschätzungen übertreffen kann. Nur dann dürfte sich der aktuelle Performance-Abschlag gegenüber den größeren Wettbewerbern spürbar abbauen.
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