Solana steht zum Jahresende 2025 unter erheblichem Druck. Die Aktivität im Netzwerk ist fast vollständig eingebrochen, der Kurs liegt deutlich unter dem Jahreshoch. Gleichzeitig fließt institutionelles Geld in Solana-ETFs, und die Entwickler arbeiten an tiefgreifenden technischen Upgrades. Wie lässt sich dieser Widerspruch einordnen?

Kurs unter Druck, aber stabilisiert

SOL notiert heute bei rund 126 US-Dollar und damit fast die Hälfte unter dem 52‑Wochen-Hoch von gut 234 US-Dollar. Nach dem starken Rückgang der vergangenen Monate bewegt sich der Kurs aktuell knapp über dem Jahrestief und rund 10 % unter dem 50‑Tage-Durchschnitt – ein Bild, das eher von anhaltendem Gegenwind als von einer laufenden Erholung geprägt ist.

Der Rückgang ist langfristig deutlich: Vom Allzeithoch im Januar bei etwa 295 US-Dollar hat Solana rund 58 % verloren. Bereits im Jahresvergleich zu Dezember 2024 ergibt sich ein Minus von etwa 35 %, nachdem SOL damals noch bei rund 194 US-Dollar gehandelt wurde. Charttechnisch bleibt vor allem der Bereich um 120 US-Dollar als zentrale Unterstützung und die Zone zwischen 130 und 145 US-Dollar als Widerstandskorridor im Fokus.

Netzwerk bricht ein – Memecoins als Risikofaktor

Der eigentliche Knackpunkt liegt jedoch nicht im Kurs, sondern in der On-Chain-Aktivität. Im vierten Quartal 2025 ist die Aktivität im Solana-Netzwerk um rund 97 % eingebrochen. Laut Dune Analytics sank die Zahl der aktiven Trader von über 30 Millionen Ende 2024 auf weniger als 1 Million monatliche Nutzer im Jahr 2025.

Treiber dieser Entwicklung ist vor allem der Kollaps im Memecoin-Segment. 2024 und Anfang 2025 waren Memecoins der Hauptmotor für Transaktionsvolumina und Gebühreneinnahmen auf Solana. Mit dem abrupten Ende dieser Spekulationswelle sind sowohl die Nutzung als auch die Erlöse massiv zurückgegangen.

Das spiegelt sich deutlich in den Einnahmen:

  • Ethereum 2025: über 1,4 Milliarden US-Dollar Umsatz
  • Solana 2025: rund 502 Millionen US-Dollar
  • Solana 2024: etwa 2,5 Milliarden US-Dollar (Rückgang um den Faktor 5)

Damit hat sich die Lücke zu Ethereum 2025 deutlich vergrößert. Mitgründer Anatoly Yakovenko spricht offen von einem „verrückten Jahr“ und stellt die grundsätzliche Frage, ob offene, erlaubnisfreie Protokolle nachhaltig wachsen und stabile Umsätze erzielen können. Marktbeobachter sehen darin eine nüchterne Bestandsaufnahme: Ein Geschäftsmodell, das stark von kurzfristiger Spekulation lebt, ist in einer Marktkorrektur besonders verwundbar.

Institutionen bleiben dran

Trotz schwacher On-Chain-Daten reißt das institutionelle Interesse an Solana nicht ab. In den vergangenen Monaten gab es eine Reihe von Projekten und Partnerschaften, die den Einsatz der Blockchain im klassischen Finanzbereich ausweiten:

  • Die CME Group erweitert ihr Krypto-Derivateangebot um auf Spotpreisen basierende XRP- und Solana-Futures – die bisher kleinsten Krypto-Kontrakte der Börse.
  • JPMorgan nutzt Solana für eine tokenisierte Schuldtitel-Emission von Galaxy, abgewickelt in USDC-Stablecoins.
  • StraitsX bringt Singapur- und US-Dollar-Stablecoins auf Solana für sofortige Währungswechsel.
  • Ondo Finance plant, ab Anfang 2026 tokenisierte US-Aktien und ETFs auf Solana anzubieten.
  • Sky's Keel startet eine 500-Millionen-US-Dollar-Initiative, um Real-World-Assets (RWAs) auf Solana zu bringen.

Parallel dazu melden Solana-Spot-ETFs laut Lily Liu, Vorsitzende der Solana Foundation, in nur sechs Wochen Nettomittelzuflüsse von knapp 1 Milliarde US-Dollar – und das trotz schwacher Kursentwicklung. Das deutet darauf hin, dass professionelle Anleger Solana weiterhin als relevante Infrastruktur-Plattform im Krypto-Ökosystem ansehen.

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Technische Upgrades: Fokus auf Geschwindigkeit und Sicherheit

Auf der Entwicklungsseite bleibt Solana sehr aktiv und arbeitet gleich an mehreren zentralen Baustellen.

Quantensichere Transaktionen

Am 16. Dezember 2025 bestätigte die Solana Foundation die Bereitstellung erster post-quantum-Transaktionsprototypen auf einem Testnetz. In Kooperation mit Project Eleven soll das Netzwerk auf mögliche Bedrohungen durch zukünftige Quantencomputer vorbereitet werden. Solana gehört damit zu den ersten großen Layer‑1‑Netzwerken, die das Thema praktisch angehen, nicht nur theoretisch diskutieren.

Alpenglow-Upgrade

Ein weiteres Kernprojekt ist das Alpenglow-Upgrade, das mit 98 % Zustimmung der Community praktisch einstimmig beschlossen wurde. Die Ziele sind ambitioniert:

  • Transaktionsfinalität im Bereich von etwa 150 Millisekunden
  • Deutlich geringere Kosten für Validatoren
  • Verbesserte Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit des Gesamtsystems

Gelingt die Umsetzung, könnte Solana seine Position als besonders schnelle und günstige Chain untermauern und gleichzeitig frühere Kritik an Stabilitätsproblemen entschärfen.

Firedancer-Client

Parallel dazu läuft der Rollout von Firedancer, einem neuen Validator-Client von Jump Crypto. Dieser soll die Performance verbessern und das Risiko von Netzwerkausfällen reduzieren, indem er mehr Diversität in die Client-Landschaft bringt und Engpässe im bisherigen Setup adressiert.

Gemischtes Sentiment: Bären vs. Bullen

Die Marktstimmung ist Ende 2025 entsprechend gespalten. Auf der negativen Seite stehen:

  • Der Einbruch der Netzwerkaktivität um 97 %
  • Eine Underperformance von rund 56 % gegenüber Ethereum im Jahr 2025
  • Eine Prognose von Fundstrat, die SOL im ersten Halbjahr 2026 im Bereich von 50 bis 75 US-Dollar sieht

Dem gegenüber stehen mehrere positive Faktoren:

  • Laut Analyst Ted Pillows existieren rund 1 Milliarde US-Dollar an potenzieller „Upside-Liquidität“ aus gehebelten Short-Positionen – eine Basis für Short Squeezes bei positiven Impulsen.
  • Die Social-Media-Aktivität ist hoch: Innerhalb von 24 Stunden wurden 58.800 Beiträge mit 14,7 Millionen Interaktionen gezählt.
  • Institutionelle Akteure bauen ihr Engagement über Tokenisierung, Stablecoins und ETFs weiter aus.

DeFi- und Social-Rankings

Trotz des Rückgangs bei aktiven Nutzern hält Solana in der DeFi-Community eine starke Präsenz. Im Dezember 2025 führt die Blockchain die Ranglisten bei Social-Activity-Kennzahlen an, gemessen an Beiträgen und Interaktionen. Die Community bleibt damit sichtbar engagiert, auch wenn das spekulative Trading-Volumen deutlich geringer ist als im Vorjahr.

Ausblick: Weg von Memecoins, hin zu RWAs

Solana steht Ende 2025 an einem Wendepunkt. Der fast vollständige Einbruch der Netzwerkaktivität und die deutliche Korrektur vom Allzeithoch legen die Schwächen eines memecoingetriebenen Modells in einem schwierigeren Marktumfeld offen. Gleichzeitig zeigt die Pipeline an Projekten – von quantensicheren Transaktionen über Alpenglow bis hin zu Firedancer – einen klaren Fokus auf technische Reife und langfristige Stabilität.

Entscheidend für 2026 wird sein, ob Solana den Übergang von spekulativen Memecoins hin zu robusteren Erlösquellen schafft: tokenisierte Wertpapiere, Stablecoins, Real-World-Assets und professionelle Finanzanwendungen. In einem Umfeld, in dem auch Bitcoin mehr als 30 % unter seinen jüngsten Hochs notiert und der Kryptomarkt insgesamt risikoavers agiert, wird sich Solanas Entwicklung vor allem daran messen lassen, ob der institutionelle Rückenwind den Rückgang der kurzfristig orientierten Retail-Spekulation kompensieren kann.

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