Solana: Spannende Änderungsvorgänge
Solana steht zum Jahresende 2025 an einem spannenden Wendepunkt. Auf der einen Seite brechen die Aktivitäten der Privatanleger deutlich ein, auf der anderen sichern sich institutionelle Investoren immer mehr Exposure über ETFs und Stablecoins. In einem Umfeld extremer Angst am Kryptomarkt wirkt Solana damit gleichzeitig angeschlagen und erstaunlich widerstandsfähig. Wie passt dieser Widerspruch zusammen?
Kursbild und Stimmung
Solana hat 2025 eine deutliche Korrektur hinter sich. Vom Hoch aus 2024 nahe 300 US‑Dollar ist der Token bis Ende des Jahres um rund 58 % zurückgefallen und pendelt aktuell im Bereich von 120 US‑Dollar. Im November allein verlor SOL rund 32 % und schnitt damit spürbar schwächer ab als der breite Altcoin‑Markt, der um 21 % nachgab.
Trotz dieses klar bärischen Trends zeigen die kurzfristigen Bewegungen gewisse Stabilität. Nach Kommentaren von US‑Präsident Trump zu einer möglichen „größten Steuersaison mit Rückerstattungen“ im Jahr 2026 legte Solana am 21. Dezember um etwa 2 % zu und folgte damit der Erholung bei Bitcoin, wenn auch mit geringerer Dynamik. Insgesamt bleibt die Marktstimmung jedoch angespannt: Der vielbeachtete „Fear & Greed Index“ notiert um die Marke von 20 und signalisiert extreme Angst.
Analysten zeichnen daher ein gemischtes Bild:
- Deutlich vorsichtige Szenarien: Ein interner Bericht von Fundstrat sieht die Möglichkeit eines Rücksetzers in den Bereich von 50 bis 75 US‑Dollar in der ersten Jahreshälfte 2026. Begründet wird dies mit möglichen strukturellen Verschiebungen im Kryptomarkt.
- Technische Gegenbewegung: Der Analyst Ted Pillows verweist hingegen auf eine potenzielle kurzfristige Erholung um etwa 15 %, sofern die aktuelle Unterstützungszone hält. Aus technischer Sicht rücken dabei Widerstände zwischen 134 und 140 US‑Dollar in den Fokus.
Im aktuellen Kurs spiegelt sich diese Unsicherheit wider: Mit 126,49 US‑Dollar notiert SOL rund 46 % unter dem 52‑Wochen‑Hoch, aber knapp 6 % über dem Tief der vergangenen zwölf Monate – der Titel bewegt sich also eher im unteren Bereich seiner Jahresspanne, ohne in einen unkontrollierten Absturz überzugehen.
On-Chain-Daten: Aktivität schrumpft, Liquidität wächst
Die größte Diskrepanz zeigt sich in den On-Chain-Kennzahlen. Hier prallen einbröckelnde Retail-Nutzung und starke Liquidität aufeinander.
Einbruch bei der Nutzeraktivität
Im vierten Quartal 2025 ist die Nutzung durch Privatanleger deutlich zurückgegangen. Die Zahl der aktiven Trader auf der Chain ist von über 30 Millionen Ende 2024 auf weniger als 1 Million monatlich in diesem Jahr gesunken. Das schlägt sich direkt in den Einnahmen nieder: Die wöchentlichen Transaktionsgebühren fielen seit August von rund 7 Millionen US‑Dollar auf aktuell etwa 4,5 Millionen US‑Dollar. Auch die Umsätze dezentraler Anwendungen (dApps) liegen unter Vorjahr – mit einem Rückgang von rund 30 % auf durchschnittlich 26 Millionen US‑Dollar pro Woche.
Stabilecoin-Dominanz als Gegengewicht
Parallel dazu wächst Solanas Bedeutung als Abwicklungsinfrastruktur für Stablecoins. Auf der Chain sind inzwischen Stablecoins mit einer Marktkapitalisierung von über 15 Milliarden US‑Dollar im Umlauf, wobei USDC rund 68 % dieses Volumens stellt. Bemerkenswert: Das On-Chain-Volumen im Handelspaar SOL‑USD auf Solana übersteigt seit drei Monaten in Folge das kombinierte Spot-Volumen großer zentraler Börsen wie Binance und Bybit. Das unterstreicht die Rolle des Netzwerks als schnelle Settlement-Schicht für hochfrequente Transaktionen – auch wenn viele Kleinanleger sich zurückziehen.
Institutionelle Ströme und ETF-Interesse
Während Retail-Investoren offenbar weitgehend kapituliert haben, bleibt institutionelles Kapital engagiert. Seit dem Start im Juli 2025 haben US‑basierte Solana‑ETFs zusammen Vermögenswerte von 636 Millionen US‑Dollar eingesammelt. Diese Mittelzuflüsse deuten darauf hin, dass professionelle Marktteilnehmer die Schwächephase nutzen, um Positionen über regulierte Vehikel aufzubauen.
Gleichzeitig sorgen Bewegungen großer Wallets für Druck. On-Chain-Analysen zeigen, dass sogenannte „Whales“ vermehrt Token transferieren und damit Verkaufswellen verstärken können. Auf der anderen Seite gibt es stützende Maßnahmen aus dem eigenen Ökosystem: Das Protokoll Pump.fun hat Buybacks von insgesamt 830.000 SOL durchgeführt – ein Volumen von rund 165 Millionen US‑Dollar. Diese Rückkäufe wirken als Gegenpol zum Abgabedruck großer Adressen.
Technik, RWAs und Infrastruktur
Trotz des schwierigen Marktumfelds schreitet die technische Entwicklung im Solana-Netzwerk voran. Mehrere Ereignisse heben die Robustheit und den künftigen Fokus hervor.
- Abwehr eines Großangriffs: Im Dezember 2025 sah sich das Netzwerk einem massiven DDoS‑Angriff mit Spitzenwerten von 6 Terabit pro Sekunde über einen Zeitraum von sieben Tagen ausgesetzt. Anders als in früheren Jahren blieb Solana trotz des Angriffs durchgehend funktionsfähig. Das gilt als Bestätigung für die in den vergangenen Updates vorgenommenen Architekturverbesserungen.
- „Alpenglow“-Upgrade: Für Anfang 2026 ist das Upgrade „Alpenglow“ geplant. Ziel ist es, die Zeit bis zur finalen Bestätigung von Transaktionen von derzeit 12,8 Sekunden auf nur noch 100 bis 150 Millisekunden zu reduzieren. Gelingt dies, würde Solana seine Position als Hochgeschwindigkeits-Plattform für Finanzanwendungen weiter ausbauen.
- DeFi und Real-World Assets: Im Bereich Real-World Assets (RWA) drückt das Ökosystem aufs Tempo. Ondo Finance plant, Anfang 2026 tokenisierte US‑Aktien und ETFs auf Solana zu bringen. Unterstützt wird das Vorhaben durch einen Liquiditätsfonds über 200 Millionen US‑Dollar von State Street und Galaxy. Damit rückt die Anbindung institutionellen Kapitals an das Solana‑Netzwerk weiter in den Vordergrund.
Regulierung und Makro-Umfeld
Auch von regulatorischer Seite gibt es gemischte Signale. Positiv wirkt, dass die US‑Börsenaufsicht SEC eine zweijährige Untersuchung gegen Ondo Finance ohne Anklage abgeschlossen hat. Dadurch entfallen Unsicherheiten, die das geplante RWA‑Angebot auf Solana hätten bremsen können.
Parallel bleibt der Markt empfänglich für makroökonomische Impulse. Ein parteiübergreifender Gesetzesvorschlag im US‑Repräsentantenhaus zielt darauf ab, Stablecoin‑Transaktionen unter 200 US‑Dollar von der Steuerpflicht auszunehmen. Sollte dieser Vorschlag umgesetzt werden, könnte dies Solana direkt zugutekommen – angesichts des hohen Transaktionsvolumens in USDC auf der Chain.
Fazit: Doppelte Erzählung für 2026
Zum Jahresende 2025 zeigt Solana ein zweigeteiltes Bild. Der Rückgang der aktiven Trader um rund 97 % und die sinkenden Fee‑Erlöse sprechen für eine deutlich abgekühlte Retail‑Phase. Gleichzeitig stehen dem starke ETF‑Zuflüsse, eine wachsende Dominanz im Stablecoin‑Segment und erfolgreiche Belastungstests der Infrastruktur gegenüber. Mit Blick auf 2026 dürfte entscheidend sein, ob das Netzwerk seine technische Stärke und die neuen RWA‑Angebote in nachhaltige Nutzung durch institutionelle Akteure übersetzen kann – und ob die Marke um 120 US‑Dollar als zentrale Unterstützung hält.
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