Solana steht zum Jahresende 2025 zwischen zwei Welten. Während Privatanleger in großer Zahl das Netzwerk verlassen und die Aktivität einbricht, greifen professionelle Investoren bei Solana-Produkten weiter zu. Die zentrale Frage lautet: Wie lange kann sich diese Kluft zwischen schwacher Nutzung und robusten Kapitalzuflüssen halten?

Kursbild: Schwäche unterhalb des Hochs

Der Solana-Token notiert heute um 126,81 US‑Dollar und liegt damit knapp über seinem 52‑Wochen-Tief, aber fast 46 % unter dem Hoch vom Oktober. Technisch bleibt der Titel angeschlagen, der Kurs verläuft mit gut 9 % Abstand unter dem 50‑Tage-Durchschnitt, der RSI um 40 signalisiert eher gedrückte Stimmung als Überhitzung.

Im vierten Quartal hat Solana laut den zitierten Daten sein schwächstes Jahresviertel verzeichnet. Der Token verlor in Q4 rund 39,1 %, seit Jahresbeginn sind es etwa 33 % Minus. Charttechnisch bleibt der Bereich um 121 US‑Dollar entscheidend: Dort verläuft die 200‑Wochen-EMA, die bislang einen tieferen Rücksetzer verhindert. Indikatoren wie der Chaikin Money Flow deuten darauf hin, dass der aggressive Verkaufsdruck allmählich nachlässt, auch wenn das übergeordnete Sentiment mit einem „Extreme Fear“-Wert von 25 weiter von Skepsis geprägt ist.

Institutionelle Ströme: ETFs als Gegengewicht

Parallel zum schwachen Kursbild zeigen die Kapitalflüsse ein deutlich anderes Bild. Während der Gesamtmarkt in der vergangenen Woche rund 952 Millionen US‑Dollar an Abflüssen aus Krypto-Investmentprodukten verzeichnete – vor allem durch starke Mittelabzüge bei Bitcoin- (‑460 Mio. US‑Dollar) und Ethereum-Fonds (‑555 Mio. US‑Dollar) – melden Solana-Produkte Zuflüsse.

Laut den ausgewerteten Marktberichten ergibt sich folgendes Bild:

  • Solana-Fonds verzeichneten je nach Aggregation Zuflüsse zwischen 3,57 und 49 Millionen US‑Dollar.
  • Solana-Spot-ETFs kommen kumuliert bereits auf über 742 Millionen US‑Dollar an Zuflüssen.
  • Neben XRP war Solana die einzige größere Kryptowährung, die in dieser Woche positive Nettoflüsse zeigte.

Für Marktbeobachter ist das ein klares Signal: Institutionelle Investoren interpretieren Kurse unter 130 US‑Dollar offenbar eher als Chance zum Positionsaufbau denn als Anlass zur Kapitulation. Der Preis schwächelt, das institutionelle Kapital fließt jedoch weiter zu.

On-Chain-Daten: Privatanleger ziehen sich zurück

Ganz anders sieht es auf der Blockchain-Ebene aus. Die On-Chain-Kennzahlen sprechen von einem regelrechten Rückzug des Retail-Segments, ausgelöst durch das Platzen der Memecoin-Blase, die den Markt Anfang 2025 dominiert hatte.

  • Die Netzwerkaktivität ist im vierten Quartal laut Berichten um etwa 97 % eingebrochen.
  • Die Zahl der monatlich aktiven Trader sank von über 30 Millionen Ende 2024 auf aktuell weniger als 1 Million.
  • In den vergangenen zehn Tagen ging die Zahl neu erstellter Adressen um 11,3 % zurück.

Ein wesentlicher Faktor ist die Ermüdung rund um Plattformen wie Pump.fun. Deren „industrielle“ Token-Produktion trieb zwar zeitweise enorme Volumina, führte aber zu fragmentierter Liquidität und deutlichen Verlusten für viele Privatanleger. Die Folge: Das organische Interesse der Masse ließ stark nach, und Solanas beeindruckende Durchsatz-Zahlen treffen derzeit auf eine deutlich kleinere Nutzerbasis.

Erlöse und Technik: Stärke mit Fragezeichen

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Finanziell setzt Solana dennoch eine markante Marke im Vergleich zu Ethereum. Für 2025 zeichnet sich ein deutlich höheres annualisiertes Netzwerkentgelt ab:

  • Prognostizierter Jahresumsatz Solana: rund 1,4 Milliarden US‑Dollar
  • Prognostizierter Jahresumsatz Ethereum: rund 522 Millionen US‑Dollar

Dieser Vorsprung wird jedoch kritisch eingeordnet. Ein großer Teil der Erlöse stammt aus Phasen intensiven Hochfrequenzhandels und MEV‑Extraktion während der Memecoin-Hausse. Da dieser Boom inzwischen deutlich abgeflaut ist, bleibt offen, wie stabil dieses Einnahmenniveau wirklich ist.

Auf technischer Seite bleibt das Entwickler-Ökosystem aktiv:

  • Das „Alpenglow“-Upgrade erhielt 98 % Zustimmung aus der Community und soll den Konsensprozess effizienter machen.
  • Am 16. Dezember wurden erste post‑quantum Transaktionsprototypen im Testnetz ausgerollt, um das Netzwerk langfristig gegen Quantenangriffe zu wappnen.
  • Die Einführung des „Firedancer“-Validator-Clients schreitet voran und soll Zuverlässigkeit und Durchsatz weiter erhöhen.

Damit unterlegt Solana seine Wachstumsstory weiterhin mit konkreten technologischen Fortschritten, auch wenn die Nutzerzahlen vorerst hinterherhinken.

Marktstimmung: Gespaltene Perspektiven

Die Einschätzungen zum weiteren Verlauf gehen heute weit auseinander.

Auf der vorsichtigen Seite verweisen Analysten auf die stark ausgedünnte Retail-Basis. Im Vergleich zu den Höchstständen 2024 wirken die täglichen Nutzerzahlen wie eine leere Kulisse. Das Researchhaus Fundstrat bleibt bei einem konservativen Zielkorridor von 50 bis 75 US‑Dollar für die erste Jahreshälfte 2026 und argumentiert mit einem nötigen Bewertungsreset. Auch KI-Modelle wie ChatGPT sehen für 2026 eher Ethereum vorne – unter anderem wegen dessen deflationärer Tokenökonomie und der tieferen institutionellen Verankerung über Layer‑2‑Lösungen.

Die optimistischere Sicht stützt sich vor allem auf die genannten ETF-Zuflüsse und die wachsende Rolle Solanas für Anwendungen mit realen Vermögenswerten. So hat JPMorgan in diesem Monat eine Anleihe-Emission für Galaxy Digital über die Solana-Blockchain arrangiert – ein weiterer Baustein für die Nutzung der Plattform im Bereich „Real World Assets“.

Fazit: Entscheidende Unterstützungszone

Solana bewegt sich aktuell in einem Spannungsfeld: technologischer Fortschritt und hohe, wenn auch teils zyklische Erlöse auf der einen Seite, stark geschrumpfte Nutzerbasis und ein belastetes Kursbild auf der anderen. Kurzfristig rückt damit vor allem eine Marke in den Fokus: Die Unterstützung um 121 US‑Dollar. Hält dieser Bereich, stützt das die These, dass institutionelle Anleger das aktuelle Niveau zum sukzessiven Aufbau nutzen. Ein Bruch darunter würde hingegen das Szenario einer tieferen Korrektur in Richtung der von Fundstrat genannten Spanne von 50 bis 75 US‑Dollar untermauern und die Skeptiker vorerst bestätigen.

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