Rezessionsängste und Dollar-Stärke drücken den Kurs

Der Silberpreis kämpft derzeit mit spürbarem Abwärtsdruck – doch was steckt hinter der jüngsten Schwächephase? Eine Mischung aus enttäuschenden US-Konjunkturdaten und technischen Verkaufssignalen setzt dem Edelmetall zu. Kann die robuste industrielle Nachfrage den Fall bremsen?

Düstere US-Daten lösen Verkaufswelle aus

Der Haupttreiber für den aktuellen Rückgang sind überraschend schwache Wirtschaftszahlen aus den USA:

  • Das US-BIP schrumpfte im ersten Quartal 2025 unerwartet
  • Der ADP-Report zur privaten Beschäftigung enttäuschte
  • Die Rezessionsängste beflügeln den US-Dollar, was Silber für internationale Käufer verteuert

"Der stärkere Dollar wirkt wie ein doppelter Bremsklotz", analysieren Marktbeobachter. "Er macht Silber nicht nur teurer, sondern drückt auch die Attraktivität als Inflationsschutz."

Technische Analyse: Keine Entwarnung in Sicht

Die Charts senden klare Warnsignale:

  • Der Kurs rutschte unter den 50-Tage-Durchschnitt – ein klassisches Verkaufssignal
  • Der RSI von 28,4 zeigt starke Überverkauftheit, aber noch kein klares Bodenbild
  • Die Volatilität bleibt mit 41% hoch, was auf weitere heftige Schwankungen hindeutet

"Solange der Silberpreis unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 32,94 USD bleibt, dominiert die Verkäuferseite", erklärt ein Technikanalyst. "Ein Test der 30-Dollar-Marke erscheint möglich."

Fundamentaldaten bieten langfristig Hoffnung

Trotz kurzfristiger Schwäche sprechen starke strukturelle Faktoren für Silber:

  • Industrielle Nachfrage: Boomende Sektoren wie Photovoltaik und Elektromobilität saugen immer größere Mengen ab
  • Physische Knappheit: Engpässe bei Münzen und Barren zeigen robuste Anlegernachfrage
  • Inflationsschutz: Bei neu aufflammenden Preissteigerungsängsten könnte Silber wieder profitieren

Fazit: Geduld ist gefragt

Der Silberpreis steckt in einem klassischen Spannungsfeld: Kurzfristig drücken makroökonomische Sorgen und technische Verkaufssignale. Langfristig dürften jedoch die fundamentalen Stützfaktoren überwiegen. Anleger mit langem Atem könnten die aktuelle Schwächephase als Einstiegschance nutzen – vorausgesetzt, sie halten Nerven und Risikoappetit für weitere Turbulenzen bereit. Die nächsten US-Konjunkturdaten werden die Richtung vorgeben.