Die DZ Bank sorgt mit einer außergewöhnlichen Analysteneinschätzung für Aufsehen: Während sie den fairen Wert der Siemens Energy Aktie massiv von 38 auf 65 Euro anhebt, bleibt sie paradoxerweise bei ihrer Verkaufsempfehlung. Was steckt hinter dieser scheinbar widersprüchlichen Haltung?

Kursexplosion macht Analysten nervös

Die Aktie des Energietechnik-Giganten hat in den letzten Monaten eine beeindruckende Rally hingelegt – mit einem Plus von fast 290 Prozent binnen Jahresfrist. Doch genau diese Erfolgsgeschichte bereitet den Experten der DZ Bank Kopfzerbrechen.

Analyst Alexander Hauenstein warnt eindringlich: Die neuen mittelfristigen Ziele seien bereits in der aktuellen Bewertung enthalten. Das Risiko aufgrund überzogener Markterwartungen überwiege weiterhin die Chancen. Mit anderen Worten: Der Markt hat die positive Entwicklung längst vorweggenommen.

Der fatale Bewertungskonflikt

Hier die paradoxe Situation im Überblick:

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  • Fairer Wert: Von 38 auf 65 Euro angehoben (+71%)
  • Einstufung: Weiterhin "Verkaufen"
  • Begründung: Überzogene Markterwartungen bergen Rückschlagrisiko
  • Bewertungszeitraum: Auf 2027 verschoben

Die DZ Bank verschob zudem den Bewertungszeitraum auf das Jahr 2027 – ein Zeichen dafür, dass die Bank die aktuellen Höchststände als nicht nachhaltig erachtet.

Markt ignoriert Warnsignale

Trotz der analytischen Skepsis zeigte sich die Siemens Energy Aktie am Freitag unbeeindruckt und kletterte auf neue Höchststände. Die Aktie erreichte ihren Schlusskurs von 95,12 Euro – ein neues 52-Wochen-Hoch.

Kann diese Diskrepanz zwischen fundamentaler Vorsicht und Markteuphorie noch lange anhalten? Die DZ Bank sieht jedenfalls keinen Raum für weitere Kurssteigerungen, sondern erhöht die Gefahr von Rücksetzern. Anleger stehen damit vor der schwierigen Frage: Vertrauen sie dem anhaltenden Momentum oder den warnenden Stimmen der Analysten?

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