Siemens Energy Aktie: Analysten drehen auf

Nach einem Kursplus von über 140 Prozent seit Jahresbeginn legt Siemens Energy noch einmal nach – diesmal auf der Analystenseite. Die Baader Bank hebt ihr Kursziel deutlich an und sieht die Aktie auf dem Weg in Richtung 146 Euro. Im Rücken: Rekordaufträge, bessere Margen und Rückenwind durch die Energiewende.

Baader Bank erhöht Kursziel deutlich

Die Baader Bank hat ihr Kursziel für Siemens Energy auf 146 Euro angehoben. Gegenüber dem gestrigen Schlusskurs von 120,60 Euro signalisiert das ein spürbares weiteres Aufwärtspotenzial. Die Anpassung entspricht einer Erhöhung des Kursziels um rund 11 Prozent.

Begründet wird der Schritt mit einer ganzen Reihe fundamentaler Verbesserungen. Das Management hat seine Mittelfristziele nach oben geschraubt, gleichzeitig sind die Auftragsbücher so voll wie nie. Siemens Energy profitiert damit direkt von Investitionen in Netzausbau, erneuerbare Energien und die Modernisierung bestehender Infrastruktur.

Wichtige Treiber aus Sicht der Analysten:

• Angehobene Mittelfristziele des Managements
• Auftragsbücher auf Rekordniveau
• Steigende Gewinnerwartungen
• Solide Cashflows als Basis für Bewertung
• Klarer Rückenwind durch die globale Energiewende

Die Analysten kommen zu dem Schluss, dass die Probleme der Vergangenheit überwunden seien und der Konzern nun strukturell besser positioniert ist.

Kursentwicklung: Top-Performer mit hoher Dynamik

An der Börse ist der Stimmungsumschwung längst sichtbar. Seit Jahresbeginn liegt der Kursgewinn bei rund 139 Prozent, auf Sicht von zwölf Monaten sogar bei gut 140 Prozent. Die Aktie zählt damit 2025 zu den stärksten Werten im HDAX.

Trotz dieser Rallye verläuft die kurzfristige Entwicklung nicht nur in eine Richtung. Am Montag legte der Titel eine kleine Verschnaufpause ein und schloss leicht schwächer bei 120,60 Euro. Im größeren Bild dominiert jedoch der Aufwärtstrend:

• Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt von 94,10 Euro liegt bei rund 28 Prozent.
• Auch zum 50-Tage-Durchschnitt von 113,98 Euro besteht mit knapp 6 Prozent ein spürbarer Puffer.
• Vom 52-Wochen-Hoch bei 141,84 Euro ist der Kurs aktuell rund 15 Prozent entfernt.

Der Markt preist also bereits viel Optimismus ein. Ein RSI von 85,4 und eine annualisierte 30-Tage-Volatilität von über 74 Prozent unterstreichen, wie heiß der Titel derzeit gehandelt wird.

Derivate und Großinvestoren erhöhen die Schlagzahl

Das starke Interesse spiegelt sich auch im Umfeld der Aktie wider. Die HSBC Trinkaus & Burkhardt AG hat zwei neue Aktienanleihen auf Siemens Energy aufgelegt. Solche Produkte entstehen in der Regel dann, wenn die Nachfrage nach strukturierten Lösungen für einen Basiswert hoch ist. Marktteilnehmer suchen offensichtlich weiterhin nach Renditechancen – trotz der vorausgegangenen Rallye.

Parallel dazu verschiebt sich die Aktionärsstruktur. Goldman Sachs hat laut einer Stimmrechtsmitteilung vom 29. Dezember die Meldeschwelle überschritten und Zugriff auf 5,01 Prozent der Stimmrechte erlangt, überwiegend über Finanzinstrumente.

Die Kombination aus:

• deutlich angehobenem Kursziel,
• Rekordauftragslage,
• frischen Derivate-Produkten und
• einem Großinvestor mit über 5 Prozent Stimmrechten

zeichnet das Bild eines Titels, der intensiv gespielt wird – von Privatanlegern ebenso wie von institutionellen Adressen.

Fazit: Starker Trend mit hohen Erwartungen

Siemens Energy startet mit einem klaren Rückenwind in das neue Jahr: volle Auftragsbücher, verbesserte Mittelfristziele und ein Kursziel von 146 Euro durch die Baader Bank untermauern den positiven fundamentalen Trend. Gleichzeitig signalisiert die Beteiligung von Goldman Sachs über der 5-Prozent-Schwelle, dass auch große Adressen an der Story festhalten. Entscheidend wird nun, ob der Konzern die hohen Gewinnerwartungen und Cashflow-Prognosen in den kommenden Quartalen tatsächlich erreicht – davon hängt ab, ob der Abstand zum bisherigen Jahreshoch von 141,84 Euro wieder zügig geschlossen werden kann.