SEVEN & I Aktie: Neustart oder Risiko?

Der japanische Einzelhandelsriese SEVEN & I hat seine Identität radikal verändert. Nach Jahrzehnten als Mischkonzern konzentriert sich das Unternehmen jetzt ausschließlich auf sein Convenience-Store-Geschäft mit der weltweit bekannten 7-Eleven-Marke. Doch kann dieser strategische Neustart den angeschlagenen Titel wirklich beleben?

Radikaler Umbau unter neuem CEO

Der komplette Ausstieg aus den Supermarkt- und Restaurantgeschäften markiert einen historischen Wendepunkt. Unter dem neuen CEO Stephen Dacus, dem ersten nicht-japanischen Chef in der Unternehmensgeschichte, wurde die Abspaltung von Ito-Yokado und Denny's Japan an Bain Capital vollzogen. Dieser radikale Schnitt erfolgte nicht freiwillig: Druck von Aktivisteninvestoren und ein feindlicher Übernahmeversuch des kanadischen Konkurrenten Alimentation Couche-Tard zwangen das Unternehmen zum Handeln.

Ambitionierte Expansionspläne

Die neue Fokussierung soll aggressives Wachstum ermöglichen. Bis 2031 plant SEVEN & I allein in Nordamerika 1.300 neue Filialen zu eröffnen und in Japan weitere 1.000 Standorte netto hinzuzufügen. Noch spektakulärer: Für die zweite Hälfte 2026 ist ein Börsengang der nordamerikanischen 7-Eleven-Tochter geplant, der weitere Expansionen und Aktienrückkäufe finanzieren soll.

Die große Wette

Mit der kompletten Konzentration auf das Convenience-Geschäft geht SEVEN & I eine gewagte Wette ein. Die ambitionierten Ziele – Verdopplung des Gewinns je Aktie bis 2030 und jährliches Gewinnwachstum von 3,9% – klingen beeindruckend. Doch ob der reine Fokus auf 7-Eleven ausreicht, um den seit Monaten schwächelnden Kurs nachhaltig zu drehen, wird sich am 31. Oktober zeigen. Dann präsentiert das Management auf seinem "IR Day" die nächsten Details zur Strategie.