Ein Analyst schwärmt von milliardenschweren KI-Potenzialen, während Hacker bereits eine kritische Schwachstelle in SAPs Kernprodukt ausnutzen. Selten war der Kontrast zwischen Zukunftsfantasie und operativer Realität bei dem Walldorfer Softwarekonzern so dramatisch wie in dieser Woche. Können die strahlenden KI-Aussichten die düsteren Sicherheitssorgen überstrahlen?

Die Barclays-Analysten zeichneten am Freitag ein geradezu euphorisches Bild: Allein durch KI-Anwendungen und die "Business Data Cloud" soll SAP bis 2030 zusätzliche 3,5 Milliarden Euro Umsatz generieren. Die beschleunigte Cloud-Migration und steigende Nachfrage nach intelligenten Lösungen treiben diese optimistische Prognose. Doch am selben Tag erschütterte eine andere Nachricht das Vertrauen in den Konzern fundamental.

Hacker-Angriff auf S/4 HANA: Der GAU für SAP?

Eine kritische Sicherheitslücke in SAPs Flaggschiff S/4 HANA sorgte für Alarmstimmung. Mit dem höchsten Gefahren-Score von 9.9 klassifiziert, wird die Schwachstelle bereits aktiv von Hackern ausgenutzt. Die möglichen Konsequenzen sind verheerend:

  • Vollständige Systemkontrolle für Angreifer
  • Datendiebstahl und Betriebsunterbrechungen
  • Potenzielle Ransomware-Attacken
  • Massive Reputationsschäden

Für ein Unternehmen, das sich als digitales Rückgrat der Weltwirtschaft positioniert, könnte dieser Vorfall kaum brisanter sein. Während SAP seine Kunden zur Cloud-Migration bewegen will, untergräbt eine solche Sicherheitspanne das Vertrauen fundamental.

Zwischen Vision und Realität: Der schmale Grat

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Die gegensätzlichen Nachrichten verdeutlichen SAPs zentrale Herausforderung: Der Konzern muss gleichzeitig seine ambitionierte KI-Vision vorantreiben und die Sicherheit seiner Kernprodukte gewährleisten. Die Barclays-Prognose von 3,5 Milliarden Euro zusätzlichem KI-Umsatz klingt verlockend – doch sie steht und fällt mit dem Kundenvertrauen.

Was nützen die intelligentesten Algorithmen, wenn die Grundlage nicht sicher ist? Die schnelle und transparente Behebung der Sicherheitslücke wird zum Lackmustest für SAPs Glaubwürdigkeit. Anleger beobachten genau, wie das Management mit dieser Krise umgeht.

Der 22. Oktober als Stunde der Wahrheit

Spätestens bei der Quartalsvorlage am 22. Oktober muss SAP Farbe bekennen. Dann wird sich zeigen, ob die KI-Euphorie die Sicherheitssorgen überwinden kann – oder ob der Vertrauensverlust die Wachstumsstory gefährdet. Trotz der aktuellen Turbulenzen bleibt der Analystenkonsens positiv, doch die nächsten Wochen werden entscheidend für die weitere Kursentwicklung.

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