
RWE Aktie: Zerreißprobe vor Gericht – Kippt heute ein Damm?
28.05.2025 | 02:58
Steht der Energieriese RWE kurz vor einem juristischen Dammbruch? Heute wird das Oberlandesgericht Hamm sein Urteil im Klimaprozess des peruanischen Bauern Saúl Luciano Lliuya verkünden – eine Entscheidung, die nicht nur für den Konzern, sondern für die gesamte globale Unternehmenslandschaft zum Präzedenzfall werden könnte. Kommt die große Abrechnung für Klimasünder?
David gegen Goliath: Ein Bauer fordert den Energieriesen heraus
Seit fast einem Jahrzehnt kämpft Saúl Luciano Lliuya. Sein Vorwurf: RWE trage als einer der großen historischen Emittenten eine Mitverantwortung für die Gletscherschmelze in den Anden. Diese bedroht sein Haus und seine Heimatstadt Huaraz durch einen gefährlich anwachsenden Gletschersee. Konkret fordert er vom deutschen Energiekonzern eine anteilige Übernahme der Kosten für Schutzmaßnahmen.Nach einer mündlichen Verhandlung im März, bei der das tatsächliche Flutrisiko im Zentrum stand, blickt die Finanzwelt nun gespannt nach Hamm.
Mehr als nur ein Urteil: Die fundamentale Frage der Klima-Haftung
Das heutige Urteil könnte eine Lawine ins Rollen bringen. Es geht um weit mehr als nur den Einzelfall in Peru. Die Kernfragen, die das Gericht beantworten muss, haben es in sich:
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- Kann ein Unternehmen juristisch für die globalen Folgen des Klimawandels haftbar gemacht werden?
- Lässt sich die Verantwortung eines einzelnen Emittenten für spezifische, lokale Klimarisiken konkret bemessen?
- Welche Signalwirkung hätte ein solches Urteil für unzählige weitere potenzielle Klimaklagen weltweit?
Beobachter und Umweltorganisationen wie Germanwatch, die den Kläger unterstützen, sehen in dem Verfahren einen potenziellen Wendepunkt. Die Organisation plant noch heute eine Online-Podiumsdiskussion, um die Tragweite der Entscheidung zu analysieren.
Schatten der Befangenheit und die Nervosität der Märkte
Die Anspannung vor dem Urteilsspruch wurde zusätzlich durch eine Verzögerung befeuert. Ursprünglich für April angesetzt, musste der Termin verschoben werden. Der Grund: Hinweise auf eine mögliche Befangenheit des gerichtlich bestellten Sachverständigen wegen Geschäftsbeziehungen seines Ingenieurbüros zu einer RWE-Tochter. Diese Episode unterstreicht die Brisanz und die genaue Beobachtung des Verfahrens.Die Nervosität vor dieser möglicherweise wegweisenden Entscheidung scheint sich auch in technischen Indikatoren widerzuspiegeln; so deutet etwa ein Relative Stärke Index (RSI) von 12,9 auf eine aktuell überverkaufte Situation der RWE-Aktie hin, die gestern bei 32,65 Euro schloss.
Die Entscheidung aus Hamm wird die Diskussion um unternehmerische Verantwortung im Klimawandel zweifellos nachhaltig prägen. Doch wie wird das Gericht entscheiden? Und welche konkreten Folgen hätte ein Schuldspruch für RWE und andere Konzerne? Der heutige Tag dürfte für viele Antworten sorgen – und möglicherweise neue, unbequeme Fragen aufwerfen.
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