FRANKFURT (dpa-AFX) - Ohne klare Richtung hat sich der deutsche
Aktienmarkt zur Wochenmitte präsentiert. Während sich die
Standardwerte im Dax von ihren Verlusten der beiden
Vortage weitgehend erholten, ging es für die Papiere aus der zweiten
und dritten Reihe abwärts. Im Mittelpunkt des Interesses standen
weitere Quartalsberichte von Unternehmen, die überwiegend positiv
aufgenommen wurden. Der Dax schloss am Mittwoch mit einem Plus von
0,67 Prozent bei 24.185,59 Punkten. Der MDax fiel
hingegen um 0,25 Prozent auf 30.925,12 Zähler.
Die anderen wichtigen europäischen Börsen legten zu. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 endete 1,0 Prozent
höher. Außerhalb der Eurozone stieg der Zürcher SMI
um 0,8 Prozent und der Londoner Leitindex FTSE 100 um
0,2 Prozent. In New York kletterte der Dow Jones Industrial
zuletzt um 0,8 Prozent nach oben.
Positive Impulse kamen von erneut festeren US-Börsen, nachdem am
Vortag Inflationsdaten für Rekorde an der Nyse und der
Technologiebörse Nasdaq gesorgt hatten. An der Wall Street wird nun
mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent mit einer Zinssenkung im
September gerechnet. Die Kernrate, die für die Fed eine höhere
Aussagekraft besitzt, war allerdings entgegen den Erwartungen
gestiegen.
Geopolitisch richtet sich der Fokus bereits auf das Treffen zwischen
US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin an diesem
Freitag. Europäer und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
befürchten, dass die Zukunft der Ukraine dabei womöglich über ihre
Köpfe hinweg entschieden werden könnte.
Der Energieversorger Eon meldete ein weitgehend wie
erwartet ausgefallenes Halbjahr und bestätigte die Jahresziele. Der
Fokus liegt laut JPMorgan jetzt vor allem auf der nächsten
Regulierungsperiode für Stromnetze in Deutschland. Konstruktive
Gespräche könnten nach Einschätzung der US-Bank im nächsten Jahr zur
Vorlage der Jahreszahlen zu einer Anhebung der mittelfristigen
Investitions- und Ergebniserwartungen führen. Die Aktie legte um 1,1
Prozent zu.
Dass die VW -Dachholding Porsche SE
nach zuvor gekappten Jahreszielen bei VW und der Porsche AG
ihre Ergebnisprognose nun ebenfalls senkte,
überraschte nicht. Die Aktie legte um 1,1 Prozent zu.
Brenntag gaben nach detaillierten Zahlen um 0,8
Prozent nach. Die Baader Bank rät angesichts der Mitte Juli
gesenkten Gewinnziele des Chemikalienhändlers, an der Seitenlinie zu
bleiben.
Am MDax-Ende verloren Ströer 6,9 Prozent, was den
tiefsten Stand seit November 2023 bedeutete. Der schwache deutsche
Werbemarkt habe dem Werbedienstleister ein entsprechend
enttäuschendes zweites Quartal eingebrockt, hieß es am Markt. Nun
wird erwartet, dass die durchschnittlichen Analystenschätzungen
sinken werden.
Die Aktien von Evotec gingen nach schwachen Zahlen
des Pharmawirkstoff-Entwicklers zum zweiten Quartal mit einem
Kursabschlag von 2,3 Prozent aus dem Handel.
Tui sprangen mit plus 8,4 Prozent auf den höchsten
Stand seit Februar und nahmen die MDax-Spitze ein. Der
Touristikkonzern hatte am Dienstagnachmittag Eckdaten vorgelegt und
die Gewinnprognose angehoben. Daraufhin war die Aktie am Vortag
bereits um 3,5 Prozent gestiegen.
Renk profitierten mit plus 2,0 Prozent von vollen
Auftragsbüchern des Rüstungszulieferers. Im SDax
stiegen nach vollzogenem Aktiensplit die Papiere des Strahlen- und
Medizintechnik-Unternehmens Eckert & Ziegler um 5,9
Prozent./edh/he
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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