Rock Tech Lithium: Förder-Coup mit System

Der kanadische Lithium-Spezialist Rock Tech Lithium sorgt mit einer strategischen Offensive für Aufmerksamkeit: Gleich drei staatliche Förderprogramme in kurzer Zeit – ein Zufall? Kaum. Während andere Rohstoffunternehmen um Finanzierung kämpfen, scheint Rock Tech ein klares politisches Signal zu erhalten. Was steckt hinter der ungewöhnlichen Häufung öffentlicher Unterstützung?

Deutschland investiert in Lithium-Effizienz

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat Rock Tech Lithium rund 250.000 Euro für das Projekt "ELiSePro" ("Efficient Lithium Recovery Using Selective Processes") bewilligt. Das Vorhaben zielt darauf ab, die Lithium-Ausbeute in der geplanten Konverteranlage in Guben drastisch zu steigern.

Die Zusammenarbeit erfolgt mit der RWTH Aachen, einer der führenden Technischen Universitäten Europas. Im Fokus stehen innovative Ionentrennungsverfahren wie:

• Nanofiltration • Kapazitive Deionisation
• Lithium-Ionen-Siebe

Das Ziel: Lithium-Verluste während der Raffination minimieren und die Erkenntnisse direkt in der industriellen Praxis umsetzen.

Förder-Hattrick mit politischer Botschaft

Die deutsche Finanzierung ist bereits der dritte staatliche Zuschuss in kurzer Zeit. Zuvor erhielt Rock Tech 800.000 Euro von EIT RawMaterials (EU) und 388.000 CAD aus Ontarios Critical Minerals Innovation Fund. Ein Muster wird erkennbar: Sowohl Europa als auch Kanada setzen gezielt auf das Unternehmen.

Besonders brisant: Das Gubener Projekt wurde als strategisches Vorhaben unter dem EU Critical Raw Materials Act eingestuft. Dies unterstreicht die politische Dimension – Europa will seine Rohstoffabhängigkeit reduzieren und setzt dabei auf lokale Wertschöpfungsketten.

Die Märkte honorieren diese Entwicklung als wichtigen Schritt zur Stärkung der europäischen Batterielieferkette. Ob sich die staatliche Unterstützung auch langfristig in der Kursentwicklung widerspiegelt, bleibt abzuwarten.