Robinhood Aktie: Analysten treiben Fantasie
Robinhood sorgt kurz vor Jahresende noch einmal für Gesprächsstoff. Neue Sportwetten-Funktionen im boomenden Prognose-Geschäft und frische Kaufempfehlungen von Analysten haben die Fantasie vieler Marktteilnehmer wieder angefacht. Im Kern geht es um die Frage, ob Robinhood aus dem Hype rund um Prognosemärkte ein dauerhaftes Wachstumsthema formen kann.
Neue Produkte, neue Kursziele
Am Freitag legte die Aktie um 3,66 % auf 103,62 € zu. Auslöser war eine Kombination aus Produktneuheiten und positiven Analystenkommentaren.
Truist Securities hat die Coverage mit einem „Buy“-Rating aufgenommen und ein Kursziel von umgerechnet deutlich oberhalb des aktuellen Niveaus gesetzt. Die Analysten sehen Robinhood nicht mehr nur als Neo-Broker, sondern als Plattform, die sich zunehmend über Prognosemärkte und Event-Wetten differenziert. Genau diese Sparte heben sie als künftigen Treiber für Kundenbindung und Erlöse hervor.
Barclays legte nach und erhöhte sein Kursziel leicht, bei unverändert positiver Einschätzung („Overweight“). Begründung: Ein konstruktives Marktumfeld und die Fähigkeit des Unternehmens, im jungen, stark wachsenden Bereich der Event-Wetten zusätzliche Marktanteile zu gewinnen.
Operativ dreht sich derzeit vieles um die aggressiv ausgebaute „Yes/No“-Plattform. Nach dem „Robinhood Presents“-Event in dieser Woche wurden NFL-Parlay- und Prop-Bets eingeführt. Damit öffnet Robinhood seine Prognoseprodukte weit in Richtung Sportwetten – ein Bereich, der sich bereits jetzt als schnellste Erläulinie des Konzerns etabliert hat und im dritten Quartal rund 100 Mio. US‑Dollar Umsatz beigesteuert hat.
Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgte die Meldung, dass Cathie Woods ARK Invest den Kursrücksetzer Anfang Dezember genutzt und Robinhood-Aktien im Volumen von über 30 Mio. US‑Dollar eingesammelt hat. Viele Anleger werten das als deutliches Signal institutioneller Überzeugung in die langfristige Story.
Rekordjahr mit Rückschlägen
Trotz aller Zwischenkorrekturen blickt Robinhood 2025 auf ein außergewöhnlich starkes Jahr zurück. Auf Eurobasis liegt die Aktie seit Jahresanfang bei einem Plus von 169,60 %, auf Sicht von zwölf Monaten sogar bei knapp 191 %. Damit hat der Titel nicht nur den breiten Markt klar hinter sich gelassen, sondern in den vergangenen Jahren auch einige KI-Schwergewichte outperformt.
Der strategische Umbau zahlt sich in den Zahlen aus. Im dritten Quartal verdoppelte sich der Umsatz im Jahresvergleich auf 1,27 Mrd. US‑Dollar. Das Ergebnis je Aktie lag mit 0,61 US‑Dollar deutlich über den Schätzungen. Wichtig: Robinhood hängt nicht mehr allein am transaktionsabhängigen Handelsertrag, sondern stützt sich zunehmend auf wiederkehrende und diversifizierte Erlösquellen. Die Prognosemärkte, ursprünglich im Umfeld der US‑Wahl 2024 gestartet, haben sich von einem Wahlzyklus-Phänomen zu einem stabilen Umsatzpfeiler entwickelt. Nach einer Beruhigung der Volumina im Anschluss an die Wahl ziehen sie mit der Einführung von Sportkontrakten wieder an.
Ganz ohne Dämpfer lief das Jahr dennoch nicht. Nach einem 52‑Wochen-Hoch von 131,88 € im Oktober kam es im Dezember zu Gewinnmitnahmen und einem Rückgang der Handelsaktivitäten. Vom Hoch ist der Kurs aktuell gut 21 % entfernt, was die starke Vorwegrally ebenso widerspiegelt wie die hohe Volatilität des Titels. Mit einem RSI von 76 auf 14‑Tage-Basis ist die Aktie zudem technisch im überkauften Bereich.
Technisches Bild und Ausblick
Charttechnisch bleibt das Bild gemischt, aber konstruktiv. Die Aktie handelt klar oberhalb der 200‑Tage-Linie (84,72 €) und damit in einem übergeordneten Aufwärtstrend, liegt aber rund 6 % unter dem 50‑Tage-Durchschnitt. Nach der Korrektur Anfang Dezember hat der jüngste Anstieg allerdings gezeigt, dass Käufer bereits auf moderaten Rücksetzern wieder zugreifen.
Den nächsten harten Test liefert die Veröffentlichung der Zahlen für das vierte Quartal 2025, die für den 11. Februar 2026 erwartet wird. Dann wird sich konkret zeigen, ob die neuen NFL-Prognoseprodukte die Nutzeraktivität im Dezember spürbar steigern konnten und ob das Prognosegeschäft tatsächlich den nächsten Wachstumsschub bringt, den Analysten derzeit in ihre Modelle einpreisen.
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