Der Düsseldorfer Rüstungskonzern liefert derzeit den operativen Beweis dafür, dass aus politischen Budgetversprechen reale Industrieumsätze werden. Innerhalb von weniger als 48 Stunden meldete das Unternehmen gleich drei bedeutende Vertragsabschlüsse, die das Orderbuch massiv aufpolstern. An der Börse stellt sich angesichts der bereits enormen Jahresperformance nun die Frage: Ist diese positive Entwicklung bereits vollständig eingepreist?

Die Faktenlage zum Wochenausklang:
* Kernkompetenz: Großer Munitionsabruf der Bundeswehr im dreistelligen Millionenbereich.
* Ausrüstung: 130 Millionen Euro Auftragsvolumen für Kommunikationssysteme.
* Export: Niederlande ordern Skyranger-Flugabwehrsysteme (dreistelliger Millionenbereich).

Der Auftrags-Mix im Detail

Die Meldungen der letzten Stunden verdeutlichen die Breite des Rheinmetall-Portfolios. Finanziell am schwerwiegendsten wiegt der Abruf aus dem bestehenden Rahmenvertrag für 120mm-Panzermunition. Entgegen missverständlicher Marktgerüchte liegt das Volumen hierbei nicht bei 130 Millionen Euro, sondern deutlich darüber im unteren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Geliefert werden zehntausende Patronen (unter anderem DM11) für den Kampfpanzer Leopard 2, um die dezimierten Bestände der Bundeswehr aufzufüllen.

Parallel dazu stärkt der Konzern seine Sparte Electronic Solutions. Die oft fälschlicherweise der Munition zugerechnete Summe von rund 130 Millionen Euro entfällt tatsächlich auf bis zu 191.000 Sätze des "Sprechsatzes mit Gehörschutz". Dieser Auftrag beweist, dass Rheinmetall auch jenseits schwerer Waffensysteme im Bereich der persönlichen Soldatenausrüstung fest etabliert ist.

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Komplettiert wird die Serie durch einen Export-Erfolg in den Niederlanden. Das Nachbarland sichert sich eine zweistellige Anzahl des mobilen Flugabwehrsystems Skyranger 30 inklusive Munition. Dies stärkt die Position des Systems als neuer NATO-Standard in der mobilen Flugabwehr.

Überhitzt trotz operativer Stärke?

Obwohl die fundamentale Lage mit diesen Aufträgen weiter untermauert wird, reagiert die Aktie heute verhalten und notiert leicht im Minus bei 1.627,50 Euro. Ein Blick auf die technischen Indikatoren liefert die Erklärung für diese Diskrepanz zwischen Nachrichtenlage und Kursreaktion: Mit einem RSI (Relative Strength Index) von 83,7 ist der Titel kurzfristig extrem überkauft.

Nach einer beeindruckenden Rallye von über 169 Prozent seit Jahresanfang nutzen einige Marktakteure die guten Nachrichten offenbar für Gewinnmitnahmen. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt, der bei 1.674 Euro verläuft, ist mittlerweile negativ, was auf eine Konsolidierung auf hohem Niveau hindeutet. Investoren sollten beachten, dass selbst exzellente Nachrichten in einem derart heiß gelaufenen Chartbild nicht zwingend zu sofortigen Kurssprüngen führen.

Ausblick: 2026 im Visier

Kurzfristig entscheidet die charttechnische Marke um 1.630 Euro über die weitere Richtung. Gelingt hier ein nachhaltiger Ausbruch, könnte die Konsolidierung enden. Fundamental richtet sich der Fokus nun auf das Geschäftsjahr 2026. Die hohe Taktung der Abrufe aus den großen Rahmenverträgen – wie dem bis zu 4 Milliarden Euro schweren Munitions-Deal – lässt darauf schließen, dass die Umsatzziele für das kommende Jahr ambitioniert ausfallen werden. Anleger achten in den nächsten Wochen auf weitere Konkretisierungen der Guidance.

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