Es sollte ein Festtag für die Wachstumsstory im Rüstungssektor werden, doch der Capital Markets Day von Renk endete für Aktionäre mit einer kalten Dusche. Statt neuer Euphorie herrscht Katerstimmung: Der Panzergetriebe-Hersteller präsentierte seine Zukunftspläne, doch der Markt reagierte mit einem massiven Abverkauf. Was hat die Investoren so sehr verunsichert, dass sie fluchtartig ihre Positionen verließen?

Zu wenig Ambition?

Der gestrige Donnerstag in Augsburg war eigentlich dazu gedacht, die Strategie „Renk 2030“ zu feiern. CEO Alexander Sagel und sein Team malten durchaus ein positives Bild der fernen Zukunft: Bis zum Ende des Jahrzehnts soll der Umsatz auf bis zu 3,2 Milliarden Euro klettern – eine Verdreifachung seit dem Börsengang. Zudem will sich der Konzern zum fast reinen „Pure Play“ im Verteidigungssektor wandeln, mit einem Umsatzanteil von 90 Prozent in diesem Bereich.

Doch an der Börse wird die Zukunft gehandelt, die greifbar ist – und genau hier liegt das Problem. Die „Brücke“ zu diesen Zielen, speziell der Ausblick auf 2027, fiel in den Augen der Marktteilnehmer ernüchternd aus. In einem sogenannten „Defense Supercycle“, in dem die Rüstungsindustrie boomt wie selten zuvor, hatten Anleger auf aggressive Wachstumsziele gehofft. Stattdessen lieferte das Management konservative Kost.

Die Kritikpunkte der Bären sind deutlich:
* Marge ohne Fantasie: Die angehobenen operativen Ergebnisziele für 2027 werden als „mau“ empfunden.
* Umsatz-Dämpfer: Der Markt hatte für die mittlere Frist bereits deutlich optimistischere Szenarien eingepreist.
* Analysten-Urteil: Experten von Jefferies bemängelten, die Ziele wirkten lediglich „leicht hochfrisiert“ und böten kaum noch Überraschungspotenzial nach oben.

Chartbild schwer angeschlagen

Diese Enttäuschung trifft auf eine Aktie, die ohnehin mit hohen Vorschusslorbeeren bewertet war. Wer ein Premium-Preisschild trägt, muss liefern – idealerweise „Beats & Raises“, also das Übertreffen von Prognosen. Wenn dann nur solide Hausmannskost serviert wird, folgen Gewinnmitnahmen auf dem Fuß.

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Der technische Schaden ist immens. Die Aktie hat ihre seit dem Sommer bestehende Seitwärtsrange nach unten verlassen und kämpft nun um eine Bodenbildung. Ein Blick auf die nackten Zahlen verdeutlicht das Ausmaß der Korrektur:

Der Titel verlor auf Wochensicht massiv an Boden, mit einem Minus von 17,94 % in den letzten 7 Tagen. Der gestrige Schlusskurs von 53,56 € liegt nun beunruhigende 24,10 % unter dem 50-Tage-Durchschnitt. Auch der Abstand zum gefeierten 52-Wochen-Hoch bei 88,73 € hat sich dramatisch vergrößert.

Jetzt zählt nur noch „Liefern“

Für Renk hat sich die Ausgangslage über Nacht geändert. Das Management steht nun unter massivem Beweisdruck. Um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen, reichen Versprechungen für 2030 nicht mehr aus. Das Unternehmen muss in den kommenden Quartalen beweisen, dass die konservative Prognose für 2027 eher eine Untergrenze als das Ziel darstellt.

Solange keine neuen Großaufträge die Bücher füllen und die Skepsis widerlegen, dürfte die Aktie in der Defensive bleiben. Die entscheidende Frage für die nächsten Wochen lautet: Findet der Kurs auf dem Niveau der Mai-Tiefs einen Boden, oder wird die Enttäuschung noch weiter eingepreist?

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