Nach einer langen Durststrecke zeigt die Online-Apotheke endlich wieder Zähne. Ein Rekordquartal im Kerngeschäft mit E-Rezepten in Deutschland katapultiert den Titel zurück in die Gunst der Anleger. Doch ist das schon die langersehnte Trendwende oder nur eine Verschnaufpause im Abwärtstrend?

Deutsche E-Rezepte zünden Rakete

Der absolute Game-Changer im dritten Quartal war das deutsche Verschreibungsgeschäft. Mit einem satten Plus von 82 Prozent auf 126 Millionen Euro fegte Redcare Pharmacy alle Zweifel beiseite. Nach zwei enttäuschenden Quartalen mit abflauendem Momentum markiert diese Entwicklung eine klare Kehrtwende. Die strategische Fokussierung auf den deutschen E-Rezept-Markt trägt endlich spürbare Früchte.

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Das Gesamtvolumen des Konzerns legte um 25 Prozent auf 719 Millionen Euro zu – damit wurden die Erwartungen der Experten voll erfüllt. Selbst der OTC-Bereich zeigte sich mit 17 Prozent Wachstum stabil. Die Kundenbasis wuchs um weitere 200.000 auf nun 13,7 Millionen aktive Nutzer.

Kampf um die Jahresziele

Angesichts der starken Zahlen bekräftigte das Management die Jahresprognose mit Nachdruck. Doch der Teufel steckt im Detail: Um das avisierte Ziel von 500 Millionen Euro im deutschen Rezeptgeschäft zu erreichen, muss Redcare im Schlussquartal mindestens 152 Millionen Euro erwirtschaften. Eine ambitionierte Hausaufgabe, die über den weiteren Kurs der Aktie entscheiden wird.

  • Q3-Gruppenumsatz: 719 Mio. Euro (+25%)
  • Q3 deutsche Rezept-Umsätze: 126 Mio. Euro (+82%)
  • Impliziertes Q4-Ziel: ≥152 Mio. Euro erforderlich

Analysten springen auf den Zug auf

Die positive Dynamik blieb auch bei den Analysten nicht unbemerkt. Barclays startete die Coverage mit einem "Overweight"-Rating, während die Deutsche Bank ihr "Buy"-Rating bekräftigte. Die Kombination aus solidem Quartal und der Aussicht auf ein starkes Finale scheint das Marktstimmung endlich zu drehen.

Nach dem jüngsten Kursrutsch auf unter 73 Euro zeigt die Aktie nun wieder Lebenszeichen. Die Frage ist: Schafft es Redcare Pharmacy, den Schwung mit in den Jahresendspurt zu nehmen – oder war dies nur ein Strohfeuer in ansonsten düsteren Zeiten?

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