Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy hat ihre Anleger in den vergangenen Tagen überrascht – und zwar positiv. Nach monatelangem Abwärtstrend sorgen starke Quartalszahlen und euphorische Analysten plötzlich für Aufbruchstimmung. Doch ist das der lang ersehnte Befreiungsschlag oder nur ein Strohfeuer?

Beeindruckende Zahlen treiben Kurs an

Am vergangenen Montag legte Redcare seine vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal vor – und die hatten es in sich. Der Gesamtumsatz kletterte um satte 25 Prozent auf 719 Millionen Euro. Noch beeindruckender: Das deutsche Rx-Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten explodierte regelrecht um 82 Prozent auf 126 Millionen Euro.

Diese Entwicklung ist kein Zufall. Die zunehmende Verbreitung des E-Rezepts macht Online-Bestellungen immer einfacher und treibt den Wandel von traditionellen Apotheken hin zum digitalen Kanal voran. Barclays-Analysten sehen hier enormes Potenzial: Die Online-Penetration im deutschen Rx-Markt könnte bis 2030 von aktuell etwa 2 auf rund 8 Prozent steigen.

Analysten schlagen neue Töne an

Die Reaktion der Experten fiel entsprechend begeistert aus. Barclays startete am Dienstag mit einem "Overweight"-Rating und sieht Redcare als Marktführer bestens positioniert. Jefferies sprach sogar von einem möglichen "Wendepunkt" nach schwächeren Vorquartalen.

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Der Markt honorierte die Nachrichten prompt: Die Aktie schoss am Montag zeitweise um bis zu 15 Prozent nach oben und konnte auch am Dienstag weitere Gewinne verbuchen.

Vertrauen langsam zurück

Besonders wichtig: Redcare bestätigte seine Jahresprognose komplett. Das schafft Vertrauen, nachdem Ende September bekannt wurde, dass CFO Jasper Eenhorst das Unternehmen verlassen wird. Die Bestätigung der Ziele signalisiert, dass die Finanzoperationen trotz der Führungschanges stabil laufen.

Der nächste wichtige Termin steht bereits fest: Am 29. Oktober folgt der vollständige Quartalsbericht mit Details zu Profitabilität und Margen. Bis dahin dürfte die Aktie weiter im Fokus der Anleger stehen – vor allem, weil sie aktuell versucht, den längerfristigen Abwärtstrend seit Ende 2024 zu durchbrechen.

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