ProSiebenSat1 Aktie: Freier Fall!

Die Medienbranche brennt – und ProSiebenSat1 steht mittendrin im Feuer. Was im September mit einer simplen Prognoseanpassung begann, hat sich zu einem veritablen Kursdrama entwickelt. Nach einer gescheiterten Erholungsphase zur Wochenmitte bricht die Aktie erneut ein und bestätigt damit den dramatischen Abwärtstrend. Können die Bären überhaupt noch gestoppt werden?

Bärenmarkt verschärft sich dramatisch

Der jüngste Kursrückgang auf 5,62 Euro zeigt die ganze Härte der aktuellen Lage. Seit der verhängnisvollen Prognoseanpassung am 16. September hat das Papier bereits 11,6 Prozent an Wert verloren – Tendenz weiter fallend.

Was zunächst wie eine kurzfristige Korrektur aussah, entpuppt sich als struktureller Kollaps. Die Analystengemeinschaft reagierte prompt: Gleich mehrere renommierte Häuser wie Oddo BHF und Kepler Cheuvreux stuften die Aktie ab und sorgten für zusätzlichen Verkaufsdruck.

Das Zahlendesaster im Detail

Die Quartalszahlen sprechen eine deutliche Sprache und erklären, warum Investoren die Flucht ergreifen:

• Umsatzeinbruch: Minus 7 Prozent auf nur noch 840 Millionen Euro
• EBITDA-Kollaps: Das bereinigte EBITDA stürzte um dramatische 40 Prozent auf 55 Millionen Euro ab
• Gewinnschmelze: Auch der bereinigte Nettogewinn von 14 Millionen Euro markiert einen deutlichen Rückgang

Strukturkrise trifft Medienriesen hart

Das Kernproblem liegt tiefer als eine normale Konjunkturschwäche. Das traditionell hochprofitable TV-Werbegeschäft bricht weg, während digitale Alternativen wie die Streaming-Plattform Joyn zwar Nutzerzuwächse verzeichnen, aber längst nicht die Verluste im linearen Fernsehen kompensieren können.

Diese Entwicklung stellt die Profitabilität des gesamten Konzerns infrage. Der Markt hat diese strukturelle Schwäche erkannt und preist sie gnadenlos ein. Mit einem Abstand von über 32 Prozent zum 52-Wochen-Hoch wird das ganze Ausmaß der Vertrauenskrise deutlich.