Procter & Gamble steht vor einer schwierigen Balanceakt: Während der Konsumgüterriese seine Lieferketten mit milliardenschweren Investitionen zukunftssicher machen will, kämpfen seine indischen Tochtergesellschaften mit den Folgen einer gespaltenen Nachfrage. Kann das Unternehmen die Herausforderungen meistern – oder droht weiterer Abwärtsdruck auf die Aktie?

Lieferketten-Revolution mit Risiken

P&G treibt eine umfassende Digitalisierung und Regionalisierung seiner Lieferketten voran – eine Reaktion auf drohende Zollkosten von bis zu 1,5 Milliarden Dollar jährlich. Die Strategie:

  • Einsatz von KI für bessere Prognosen und weniger Überproduktion
  • Verlagerung der Produktion näher an die Absatzmärkte
  • Digitale Echtzeit-Steuerung der globalen Lagerbestände

Doch die Transformation ist kostspielig und birgt operative Risiken. Analysten fragen sich, ob die Einsparungen die Investitionen rechtfertigen werden.

Indien: Geteilte Nachfrage, geteilter Erfolg

Im wichtigen Wachstumsmarkt Indien zeigt sich ein zwiespältiges Bild: Während die ländlichen Regionen eine deutliche Erholung zeigen, bleibt die Nachfrage in den Städten hinter den Erwartungen zurück. Die indischen Tochterunternehmen PGHH und Gillette India konnten zwar durch Produktivitätssteigerungen Kosten in Höhe von insgesamt über 130 Millionen Rupien einsparen, doch das Wachstum bleibt mit 3% Umsatzplus verhalten.

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Besonderes Augenmerk liegt auf dem E-Commerce, der für P&G in Indien immer wichtiger wird. Gleichzeitig warnt das Management vor den Auswirkungen der Lebensmittelinflation auf die Kaufkraft der Verbraucher.

Institutionelle Investoren zögern

Die jüngsten Einreichungen bei der US-Börsenaufsicht zeigen ein gemischtes Bild: Während einige Investoren wie Ferguson Wellman ihre Anteile aufstockten, reduzierten andere wie USA Financial Formulas ihre Positionen in P&G. Diese Zurückhaltung spiegelt sich im Kurs wider – die Aktie notiert derzeit knapp 18% unter ihrem Jahreshoch und kämpft seit Monaten mit Abwärtsdruck.

Zwischen innovativen Produktneuheiten wie der "Summer Fizz"-Kollektion und Nachhaltigkeitsinitiativen in Mexiko versucht P&G, positive Signale zu setzen. Doch die entscheidende Frage bleibt: Kann der Konzern die komplexen globalen Herausforderungen in operative Erfolge ummünzen? Die nächsten Quartalszahlen werden hier eine erste Antwort geben.

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