Unter anderem wurde im Podcast mit Ernst Huber, Chef der DADAT Bank und Gerald Siegmund besprochen, welche Folgerungen sich im aktuellen Umfeld für Anleger:innen ergeben. Gerald Siegmund war Mitgründer von Fame Investment, managte erfolgreich Anleihenfonds, ist allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für das Bank- und Börsenwesen, ist eine Akkreditierte Umweltzeichen-Prüfstelle für Nachhaltige Finanzprodukte gem. UZ 49, Lektor an der Lauder Business School und im Auftrag der Wiener Börse Vortragender am WIFI sowie Lektor an der FH Wr. Neustadt, war Stiftungsvorstand und kommt eigentlich aus der Juristerei.

Zum Umfeld: Die ersten Auswirkungen des Ukraine-Konflikts spüren wir bereits – vor allem Energiepreise sind gestiegen, was z.B. die europäische Inflationsrate im Februar auf den Rekordwert von 5,9 Prozent spülte. Und Notenbanken unter Druck setzt, die Zinsen zu erhöhen um die Inflation einzudämmen. Was aber die durch Corona ohnehin ramponierte Konjunktur wieder schwächt – während die Unternehmen weiter mit unterbrochenen Lieferketten kämpfen, was durch den Ukraine-Feldzug nicht besser wird. Was uns schlimmstenfalls hoffentlich nur in die Stagflation führt. Liegt also die schönste aller Aktienwelten hinter uns? Für Ernst Huber durchaus möglich, aber: „Fakt ist, das das Thema Zinsen für Anleger ein schwieriges bleiben wird und das Thema Sachwerte ein wichtiges bleibt.”

Es gibt aber auch im Bereich der Anleihen Segmente, die selbst in diesen Zeiten reale Renditen, als über der Inflationsrate, in Aussicht stellen: CAT-Bonds und inflationsgeschützte Anleihen. Bei Ersteren lagern zum Beispiel (Rück-)Versicherer Teile ihrer Risken aus Naturkatastrophen an den Kapitalmarkt aus, was aber auch von Unternehmen genutzt wird, an die man dabei eher nicht denkt. Alphabet etwa hat bereits drei dieser sogenannten Katastrophen-Bonds emittiert, um potenzielle Schäden aus Erdbeben in Kalifornien, dem Sitz der Google-Mutter, abzufedern. Die Renditeaussichten in diesem Markt liegen zwischen vier und zehn Prozent. Siegmund warnt Privatanleger aber davor, hier nicht auf Fondslösungen zu vertrauen. Denn die Ausgestaltung dieser Anleihen ist zumeist selbst für Profianleger nur schwer zu durchschauen bzw. vergleichbar. Auch wird mit einer Fondslösung das Problem der normalerweise hohen Nominale (100.000 Euro oder US-Dollar) solcher Anleihen umgangen.

Gleiches gilt für den Bereich der Inflation Linked Bonds, wo sich im besten Fall nicht nur der Zinskupon, sondern auch die Nominale-Rückzahlung auf Basis der Inflationsrate errechnen, was in Zeiten von deutlich über den Zinssätzen liegenden Inflationsraten dem realen Vermögensverlust Einhalt gebietet. Auch hier ist es für Privatanleger:innen kaum möglich herauszufinden, ob die Anleihe fair gepreist ist. Also sollte auch hier auf eine Fondslösung zurückgegriffen werden.

Starken Zuspruch gibt es bei der DADAT derzeit aber vor allem im Bereich Aktien und Goldinvestments. „Man muss sich Gedanken machen, was man mit seinem Ersparten macht, damit es nicht zwischen den Fingern zerrinnt”, begründet das Huber. Interessant auch, dass selbst in den volatilsten Zeiten der jüngeren Vergangenheit beinahe unisono jeweils mehr Geld in als aus dem Markt floss.

Übrigens - die nächsten Seminare mit Gerald Siegmund finden Sie z.B. hier

Den kompletten Podcast zum Anhören gibt’s hier.

Screen Podcast 27