Der brasilianische Ölriese Petrobras steht vor einer schwierigen Entscheidung: Soll das Unternehmen seine weniger profitablen Onshore-Ölfelder verkaufen oder doch behalten? Bei einem Ölpreis von rund 65 Dollar pro Barrel rechnen sich viele der landgestützten Förderanlagen schlicht nicht mehr. Gleichzeitig droht die Regierung mit neuen Preiskontrollen – ein Szenario, das Investoren bereits aus der Vergangenheit kennen und fürchten.

Polo Bahia: Verkaufen oder outsourcen?

CEO Magda Chambriard bestätigte, dass Petrobras derzeit alle Optionen für die Onshore-Ölfelder Polo Bahia prüft. Neben einem kompletten Verkauf stehen auch eine Auslagerung des Betriebs oder der Verbleib im Konzern zur Debatte. Die Entscheidung soll sich ausschließlich nach der Profitabilität richten.

Der Grund für diese Überlegungen liegt auf der Hand: Bei einem Ölpreis von 65 Dollar pro Barrel lohnt sich die Förderung aus vielen Onshore-Feldern kaum noch. Zu Zeiten, als der Ölpreis bei 90 bis 100 Dollar lag, war die Rechnung eine andere. Petrobras konzentriert sich nun auf die rentabelsten Assets und trennt sich von aufwändigen Projekten mit geringen Erträgen.

Regierung plant Preiskontrollen

Droht Petrobras ein Déjà-vu? Die brasilianische Regierung arbeitet an einem Benzinpreis-Stabilisierungsfonds (CEP), der dem Staatskonzern die Preisgestaltung deutlich erschweren würde. Der Vorschlag sieht vor, Benzinpreise in einem bestimmten Band zu halten und damit die Weitergabe internationaler Rohölpreisschwankungen an die Verbraucher zu begrenzen.

Solche Eingriffe kennen Petrobras-Investoren bereits – und sie haben schlechte Erfahrungen gemacht. Die geplante Maßnahme würde die Fähigkeit des Konzerns beschneiden, seine Inlandspreise an globale Benchmarks anzupassen. Ein klassischer Zielkonflikt zwischen politischen Zielen und Unternehmensgewinnen.

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Massive Investitionen in Stilllegungen

Während einige Assets zur Disposition stehen, treibt Petrobras gleichzeitig Großprojekte voran. Für die Stilllegung von Öl- und Gasbohrungen in ultraflachen Gewässern gingen drei kommerzielle Angebote ein. Das ist Teil eines 9,9-Milliarden-Dollar-Plans für Stilllegungsaktivitäten zwischen 2025 und 2029.

Parallel modernisiert der Konzern seine Offshore-Plattformen mit 30 hochmodernen Lage- und Kursreferenzsystemen von Exail. Die Technologie soll für sicherere und kontinuierlichere Abläufe in komplexen Offshore-Umgebungen sorgen.

Der Klimagipfel-Widerspruch

Brasilien richtet 2030 den Klimagipfel COP30 aus – ausgerechnet in einem Jahr, in dem Petrobras seine Ölproduktion um fast ein Drittel steigern will. Laut Global Witness könnte der Staatskonzern damit zum zweitgrößten Produktionsausweiter unter den globalen Ölriesen werden.

Die Expansionspläne sehen Investitionen von geschätzten 230 Milliarden Dollar in neue Fossilbrennstoff-Projekte bis zur Jahrhundertmitte vor. Ein schwer auflösbarer Widerspruch zwischen Brasiliens Rolle als Klimavorreiter und den Wachstumsambitionen seines Energiekonzerns.

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