Der brasilianische Ölriese Petrobras steht vor einem strategischen Wendepunkt. Während das Unternehmen Milliarden in moderne Raffinerien und Biokraftstoffe pumpt, stellt sich die Frage: Was passiert mit den unrentablen Onshore-Feldern? Ein Machtpoker um die Zukunft des Unternehmens beginnt.

Raffinerien im Fokus: Petrobras setzt auf Effizienz und Biofuels

Das Herzstück der neuen Strategie schlägt in Rio de Janeiro. Mit einem gewaltigen Investitionspaket von umgerechnet rund 5,5 Milliarden Euro will Petrobras seine Raffineriekapazitäten massiv ausbauen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Integration der Reduc-Raffinerie mit dem Boaventura Energy Complex – ein Projekt, das allein 4,3 Milliarden Euro verschlingen wird.

Die Ziele sind ambitioniert:

  • Steigerung der S-10 Dieselproduktion um 76.000 Barrel pro Tag
  • Erhöhung der Kerosinproduktion um 20.000 Barrel täglich
  • Neue Biofuel-Anlage für nachhaltige Flugkraftstoffe (19.000 Barrel/Tag)

"Das ist ein klares Bekenntnis zur Modernisierung", kommentiert ein Marktbeobachter. "Petrobras setzt nicht nur auf höhere Effizienz, sondern positioniert sich auch im wachsenden Markt für nachhaltige Kraftstoffe."

Schweres Erbe: Was tun mit den unrentablen Onshore-Feldern?

Während die Downstream-Sparte glänzt, wird das Schicksal der Polo Bahia-Felder zum Zankapfel. Mit einer Produktion von gerade einmal 1.500 Barrel pro Tag gelten die Felder bei einem Ölpreis von 65 Dollar als kaum profitabel. CEO Magda Chambriard prüft nun alle Optionen – vom kompletten Verkauf bis zu strategischen Partnerschaften.

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"Hier zeigt sich eine neue Disziplin im Kapitalmanagement", analysiert ein Branchenkenner. "Petrobras konzentriert sich konsequent auf renditestarke Projekte und schüttet Ballast ab." Doch nicht alle sind überzeugt: Kritiker warnen vor einem Ausverkass nationaler Ressourcen.

Flottenerneuerung und Explorationsambitionen

Parallel treibt Petrobras die Erneuerung seiner Flotte voran. Mit chinesischen Partnern im Rücken plant das Unternehmen die Beschaffung von 52 neuen Schiffen bis 2026 – ein Vorhaben im Wert von 4,8 Milliarden Euro. "Diese Allianzen stärken Brasiliens industrielle Souveränität", betont Chambriard.

Gleichzeitig expandiert der Konzern im Explorationsgeschäft. Die jüngste Akquisition von 13 neuen Explorationsblöcken in den Becken Foz do Amazonas und Pelotas vergrößert das Erkundungsgebiet um fast 9.600 Quadratkilometer. Ein klares Signal: Petrobras will im anspruchsvollen Ultra-Deepwater-Geschäft eine führende Rolle spielen.

Die Frage bleibt: Kann Petrobras den Spagat zwischen Modernisierung und Bewahrung nationaler Interessen meistern? Die Märkte werden die Entwicklung genau beobachten – die jüngsten Investitionsentscheidungen deuten jedenfalls auf einen entschlossenen Kurswechsel hin.

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